Ministerpräsident Horst Seehofer geht auf seine Kritiker zu: Der
CSU-Chef hat katholische Ordensvertreter zu einem Gespräch über
Flüchtlingspolitik geladen. Damit reagiert der bayerische
Ministerpräsident auf einen offenen Brief, in dem 45 katholische
Ordensvertreter den CSU-Kurs in der aktuellen Flüchtlingskrise massiv
kritisiert hatten. In dem Schreiben hatten die Kirchenvertreter Seehofer
vorgeworfen, die Geflüchteten in ein zwielichtiges Licht zu stellen.
Die Ordensfrauen und -männer begrüßen die Einladung des
Ministerpräsidenten. "Ich erwarte, dass Herr Seehofer gut zuhört", sagte
der Provinzial des Deutschen Jesuitenordens, Pater Stefan Kiechle auf
Anfrage des BR. "Wir erhoffen uns, ihn in seinem politischem Urteilen
und Handeln beeinflussen zu können". Ähnlich äußerte sich auch die
Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, Katharina Ganz, die den
kritischen Brief an Seehofer ebenfalls mit unterzeichnet hatte. "Wir
hoffen auf ein Gespräch auf Augenhöhe, so dass wir die Positionen
nochmal darlegen können". Allerdings glaube sie nicht, "dass sich Herr
Seehofer grundsätzlich bekehren lässt". Wichtig sei, so Ganz gegenüber
dem BR, dass sich die Ordensvertreter nicht instrumentalisieren ließen.
Das Treffen soll am 4. Dezember in der Bayerischen Staatskanzlei
stattfinden.
Aus dem BR-Kirchennewsletter vom 27.11.2015
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