Primäre
Rohstoffquellen sind endlich und zunehmend schwieriger zu
erschließen. Insbesondere für rohstoffarme Länder wie Deutschland
ist es somit enorm wichtig, Rohstoffe aus sekundären Quellen zurück
zu gewinnen.
Bisher als Abfälle oder Müll oft verschmäht sollte
endlich ein Umdenken stattfinden, um diese Materialien als Wertstoffe
anzusehen. Diesem Thema nimmt sich ein vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung geförderter Projektverbund unter Leitung von
Prof. Dr.-Ing. Sylvia Schade-Dannewitz (Studiengang Umwelt- und
Recyclingtechnik an der Hochschule Nordhausen) an. Entlang der
Wertschöpfungskette beschäftigen sich die Partner konzeptionell mit
der Rückführung, Aufbereitung und Verwertung z. B. von
Elektrokleingeräten, die eine Vielzahl seltener und wertvoller
Rohstoffe enthalten.
Im
Rahmen des Statusseminars stellten Vertreter beteiligter Hochschulen
Ihren Arbeitsstand zur Diskussion. Dr. Siegmar Otto von der
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg betrachtete die
psychologischen Aspekte des Recyclings, da hierfür speziell das
Verhalten der Bürger wichtig ist. Betont wurde an dieser Stelle die
Aussagekraft der gut vorbereiteten und noch laufenden Feldstudien zur
Sammlung von Elektrokleingeräten im Landkreis Nordhausen. Diese
sollen Aufschluss darüber geben, wie es dem Bürger leicht gemacht
werden kann, sich korrekt zu verhalten. Details und erste Ergebnisse
dieser Feldstudien stellte Dr. rer. nat. Jürgen Poerschke
(Hochschule Nordhausen) vor, die schon bald in die nächste Runde
gehen.
Prof.
Dr.-Ing. Thomas Pretz sowie Dipl.-Ing. Andrea Garth
(Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen) trugen zu
neuen Aufbereitungstechnologien vor, wobei Siedlungsabfälle eine
wichtige Rolle spielten.
Speziell die Erzeugung hochwertiger
Nichteisenmetallkonzentrate aus Abfällen stellt dabei eine große
Herausforderung dar, die weit über rein technische Aspekte
hinausgeht.
Stellvertretend
für die Arbeiten der Technischen Universität Clausthal referierte
Dipl.-Ing. Boris Breitenstein zu den Herausforderungen im Umgang mit
Massenabfällen. Die teilweise nicht vollständig transparenten
Verwertungsketten u. a. für Kunststoffe, Metalle oder Papier zeigen
deutlich, dass es an dieser Stelle noch immer ungenutzte Potenziale
für das Recycling gibt, die allerdings verhältnismäßig schwer zu
heben sind.
Ergänzend
betonte Dipl.-Ing. (FH) Michael Rutz (Hochschule Nordhausen) noch
einmal die herausragende Bedeutung der Bürger, die gute
Voraussetzungen für das Recycling schaffen können. Weiterhin sind
Anpassungen der politischen Rahmenbedingungen zur Förderung einer
nachhaltigen Rohstoffversorgung notwendig, um die Themen Recycling
und der damit verbundenen Schaffung neuer Märkte weiter voran zu
bringen. Dazu bedarf es auch entsprechender Forschungsgelder zur
Untersuchung vielversprechende Recyclingansätze. Die Arbeiten werden
weiter gehen; es gibt noch viel zu tun!
(Fotos:
Hochschule Nordhausen)
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