"Was macht ihr, wenn euer Stürmer HIV hat?" -
"Hoffentlich viele Tore!" Diese und weitere Fragen bilden den Auftakt
für die Kampagne zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember. Über das
Frage-Antwort-Spiel wollen die Plakatmotive zum Nachdenken anregen:
Wie reagierst du, wenn die Erzieherin deines Kindes in der Kita
HIV-positiv ist? Wie ist es, wenn du dich in einen HIV-positiven
Menschen verliebt hast oder wenn dein bester Freund HIV hat? „Die
Kampagne spricht auf diese Weise unbegründete Ängste vor einer
HIV-Übertragung an“, so Kathrin Wolff von der Aidsberatung im
Gesundheitsamt des Landratsamtes. „Aufeinander zugehen, miteinander
reden, sich gegenseitig zuhören und verstehen: So funktioniert ‚positiv
zusammen leben‘! Im Bekanntenkreis, in der Familie, im
Arbeitsleben und in der Freizeit - wir alle können unseren Beitrag
gegen Diskriminierung leisten.“ Denn mit HIV leben könne man, aber mit
Diskriminierung nicht. Die Kampagne „Positiv zusammen leben“ bringe
viele Menschen zusammen, die sich für Respekt, Toleranz
und Unterstützung engagieren.
Auch im Landkreis Nordhausen organisiert die
Aidsberatung des Gesundheitsamtes regelmäßig Angebote zur Aidsprävention
in Schulen und anderen Einrichtungen und bietet Aidsberatungstunden im
Landratsamt an, wo auch ein kostenloser HIV-Test
möglich ist. Zum Welt-AIDS-Tag wird es wieder zusätzliche Aktionen in
Zusammenarbeit mit einigen Schulen und Einrichtungen geben. So sind an
fünf Tagen insgesamt zwölf Gesprächsrunden mit einem HIV betroffenen
Mann geplant, welche eine sehr persönliche und
intensive Auseinandersetzung mit der Problematik HIV und AIDS, aber
auch mit Themen wie Liebe, der Umgang miteinander, Verantwortung sich
selbst und anderen gegenüber ermöglichen. Außerdem werden in vielen
Schulen Spendenaktionen gestartet. Die gesammelten
Gelder bekommt dann die Aidshilfe in Thüringen zur Unterstützung
HIV-positiver Menschen im Freistaat. Des Weiteren sind alle Mitarbeiter
des Landratsamtes aufgerufen, sich an einer Aktion zu beteiligen, die
unter dem Motto steht: „Die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des Landratsamtes Nordhausen zeigen Schleife“. Die rote
Aidsschleife ist das weltweit bekannte Symbol für Solidarität mit
HIV-Positiven und an Aids Erkrankten, aber auch für den Kampf gegen die
Immunschwächekrankheit.
In Deutschland lebten 2014 laut Schätzung des
Robert-Koch-Institutes etwa 83.400 HIV-positive Menschen, davon ca. 640
Menschen in Thüringen. Im vergangenen Jahr gab es 3.200 Neuinfektionen.
Über 90 Prozent der Neuinfektionen in Deutschland
werden auf sexuellem Weg übertragen. Beim Sex lässt sich das Risiko
einer Ansteckung fast auf null senken durch die richtige Anwendung von
Kondomen und eine erfolgreiche HIV-Therapie mit Medikamenten.
Deutschland liegt im weltweiten und auch westeuropäischen
Vergleich auf einem relativ niedrigen Niveau, nicht zuletzt aufgrund
sehr guter Präventionsarbeit in den letzten drei Jahrzehnten. Wird HIV
rechtzeitig festgestellt und behandelt, ist eine Aidserkrankung
vermeidbar. Dank moderner Medikamente können Menschen
mit HIV in jedem Beruf arbeiten und ihre Freizeit wie andere auch
gestalten. Aber die noch immer vorkommende Diskriminierung wiegt oft
schwerer als die gesundheitlichen Folgen einer Infektion.
Mitteilung des Landratsamtes Nordhausen am 24. November 2015
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