Der Start des neuen Bundesprogramms "Soziale
Teilhabe am Arbeitsmarkt" ist im Jobcenter des Landkreises Nordhausen
gut gelungen. Mit diesem Programm will das Bundesarbeitsministerium
gezielt Langzeitarbeitslose fördern. Im Landkreis
Nordhausen stellt der Bund für die rund 200 bewilligten Stellen
insgesamt 9,6 Millionen Euro bis Ende 2018 bereit. Anfang November
konnten bereits 81 Programmteilnehmer eine Beschäftigung aufnehmen.
Allein 23 sind über die Kreisverkehrswacht als Schulbusbegleiter
im gesamten Landkreis aktiv. Sie wurden dafür vorab als Verkehrs- und
Ersthelfer geschult. 30 Frauen und Männer unterstützen über den
Kreissportbund die Kinder- und Jugendarbeit in den Vereinen. Weitere
Teilnehmer sind beispielsweise bei der Nordhäuser Tafel,
im IFA-Museum, im Mehrgenerationenhaus oder als zusätzliche Helfer in
der Flüchtlingsarbeit beim BBZ und dem Verein Schrankenlos engagiert.
Im Dezember werden rund 50 weitere
Arbeitssuchende über das Programm Soziale Teilhabe in eine Beschäftigung
starten, die über drei Jahre gefördert wird. Gleich zu Beginn des neuen
Jahres sollen die letzten 70 Teilnehmer mit der Arbeit
beginnen, so dass dann möglichst alle 200 geförderten Arbeitsplätze
besetzt sind. Die Teilnehmer arbeiten bis zu 30 Stunden in der Woche und
erhalten den Mindestlohn. Teilnehmen kann nur, wer seit mindestens vier
Jahren im Leistungsbezug ist, gesundheitliche
Einschränkungen oder minderjährige Kinder hat. Die geförderten
sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze müssen zusätzlich,
wettbewerbsneutral und im öffentlichen Interesse sein. Antragsberechtigt
sind beispielsweise gemeinnützige Vereine, Verbände und
freie Träger. "Für die letzten zu besetzenden Stellen bestehen auch in
geringem Umfang noch Fördermöglichkeiten für Träger, die sich dazu gern
bei uns im Jobcenter beraten lassen können", sagt Karin Schierwater,
Bereichsleiterin Markt und Integration.
Vom Bundesprogramm profitieren besonders ältere
Langzeitarbeitslose. Von den bislang rund 120 Kunden des Jobcenters, die
bereits über das Programm vermittelt sind, sind etwa zwei Drittel 50
Jahre und älter, gleichermaßen Männer wie Frauen.
Ein Viertel der Teilnehmer hat Kinder, die bei ihnen zu Hause leben,
darunter sind 15 Alleinerziehende. "Unser Ziel ist es, die Teilnehmer
über den Beschäftigungszeitraum von drei Jahren so weit zu entwickeln,
dass sie erfolgreich den Wiedereinstieg in den
ersten Arbeitsmarkt schaffen", so Schierwater. Dafür begleiten die
Mitarbeiter des Jobcenters die Teilnehmer auch weiterhin, besuchen sie
beispielsweise am neuen Arbeitsplatz und halten Kontakt zu den
Arbeitsgebern. Zum Programm gehören auch ergänzende Angebote
der Träger für die Teilnehmer, die über die reine Beschäftigung
hinausgehen und das familiäre Umfeld miteinbeziehen. "Das Programm
Soziale Teilhabe verfolgt den Ansatz, dass von der Beschäftigung und den
begleitenden Aktivitäten nicht nur die Teilnehmer, sondern
auch ihre Familien profitieren, insbesondere die Kinder", sagt Karin
Schierwater. "Als eine von nur insgesamt 105 Modellregionen haben wir
jetzt die Möglichkeit, durch die zusätzlichen Mittel Langzeitarbeitslose
intensiv zu fördern und gleichzeitig über die
geförderten Beschäftigungsangebote einen Mehrwert für das öffentliche
Leben in unserer Region zu erreichen."
Mitgeteilt vom Landratsamt Nordhausen am 13. November 2015
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