Besucher
lachten Tränen beim ‚Mackensen-Abend‘ im Kunsthaus-Keller
Dass
es ein interessanter, humorvoller, mindestens aber unterhaltsamer
Abend werden würde,
war den Veranstaltern bereits im Vorfeld klar –
denn das ‚Duo Mackensen-Pientka‘ versprach in ihrer oft an
Slapstick grenzenden Art vergnügliche Stunden. Was dann aber geboten
wurde trieb den Besuchern vor Lachen Tränen in die Augen und der
Beifall grenzte an ‚Standing Ovations‘. Moderiert von Susanne
Hinsching als Leiterin des Kunsthauses begaben sich die alten Freunde
Gerd Mackensen und Dr. Wolfgang R. Pientka in vergangene Zeiten –
Gymnasium, Schalmeienkapelle, Berufsausbildung – alles gemeinsam
erlebt und zuweilen auch erlitten. Und zu jeder Station eine
humorvolle Episode, so blumig und mit Gesten erzählt, dass sich zum
Beispiel Jeder vorstellen konnte, wie Gerd Mackensen diese große
Basstuba mit den zwei Ventilen um den Oberkörper schnallte, wie er
dann hinter dem damals dicken, zwei Zentner schweren Pientka
marschieren musste, der mit
geöltem Haar und einer Art ‚Haarschopf‘,
ihn an einen Erpel erinnernd, dann auch eben ‚Ente‘ genannt
wurde, vor ihm ‚watschelte‘. Oder wie die Kapelle mangels
Abstimmung in den vorderen Reihen den „Marsch der sowjetischen
Luftstreitkräfte“ und in den hinteren „Glückauf, der Steiger
kommt“ spielte. Ein wahrer Ohrengraus! Unisono bekräftigten beide,
dass sie im Ergebnis ihrer Facharbeiterausbildung ‚locker eine
kaputte Kühlschranktür‘ reparieren können. Immerhin beide mit
dem Facharbeiterbrief eines „Kühlanlagenbauers“. Wer hätte dies
von Gerd Mackensen gedacht?
Und
so ging es in dieser Art munter weiter – Mackensen als Zeichner von
Ablaufplänen in der Volksarmee – intern auch als „Asche“
bekannt, aber dort die Liebe seines Lebens gefunden - seine Ehefrau,
die in den hinteren Reihen ebenfalls Spaß hatte an dem Hineintauchen
in die Vergangenheit der Familie. Der Höhepunkt – wenn man
überhaupt unterscheiden wollte, was denn in dieser an Höhepunkten
reicher Veranstaltung ein solcher darstellte – war dann das
Vortragen einiger Entschuldigungen für das Fernbleiben der Kinder,
alle die ehemalige Klassenlehrerin aufgehoben – auch für sie
unvergessliche Köstlichkeiten in dem Leben einer
„Paukerin“. Ein
Beispiel soll an dieser Stelle auch den Lesern dieses kleinen
Artikels vergönnt sein:
(09/05/84)
…“Unser
Wecker hielt ein Rennen mit einer Digitaluhr über Nacht nicht stand!
– Wir bitten daher, unserem Sohn diese zeitliche Verschiebung
nachzusehen! – Mit freundlichen Grüßen ….“
Neben
der Lehrerin, Frau Flagmeyer und den bereits erwähnten drei Personen
(Hinsching – Mackensen – Pientka) war aber auch ein vierter im
Bunde – der Überraschungsgast Dr. Zeh, unser OB, der sich ganz
nebenbei anhören durfte, wie hoch die Brennnesseln stehen, wenn man
die „Gehegestrasse“ hoch fährt. Er aber nahm das locker … „ein
Bürgermeister ist eben für alles verantwortlich…“ und brachte
dann seinen Beitrag – oder besser den seiner Frau, die ebenfalls
sich der Kunst als Hobby verschrieben hat. Ein Poster großes Porträt
von Gerd Mackensen, ganz typisch mit Hut, ohne den Gerd Mackensen
eigentlich nicht komplett ist. Aber dann, ganz in der Art der
Papierpuppen, die man ‚anziehen‘ konnte, bekam der
‚Papier-Mackensen‘ mal eine Krone, mal eine Narrenkappe, mal eine
Kochmütze aufgesetzt, immer gewürzt mit launigen Kommentaren
unseres OB. Diese Art des Beitrages unseres OB hatte keiner erwartet!
Sicher
genoss auch Dr. Zeh den Beifall, denn in seiner Funktion ist
er oft Kritik - unberechtigt oder auch zuweilen berechtigt -
ausgesetzt.
Zum
Abschluss des Abends wurden zwei Grafiken vorgestellt, die Gerd
Mackensen für den KUNSTHAUS
MEYENBURG
Förderverein geschaffen hat und deren Verkauf auch dem Erreichen des
Vorhabens – Schaffung einer Bronzebüste von Michael Meyenburg als
Beitrag zur ‚Lutherdekade‘ – dienen sollen. Alle Beteiligten –
Veranstalter wie Zuhörer – waren sich einig, dass Abende wie
„Mackensen – privat“ in dieser Art fortgesetzt werden sollen.
Vielleicht die dritte Reihe nach „KUNST & KAFFEE“ und
„KAMMERKONZERT IM KUNSTHAUS“? Eine Bereicherung des
kulturellen Lebens in unserer Stadt allemal!
Dr.
Wolfgang R. Pientka
KUNSTHAUS MEYENBURG
Förderverein
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen