Während
sich das „Silberdistel“-Ensemble langsam zur zweiten Aufführung
der Alltagsdramen „Das war's!“ rüstet, bin ich noch immer
bemüht, meine Eindrücke nach der Premiere am Freitag zu
verarbeiten. Wobei ich die schauspielerischen Leistungen dieser
Senioren-Theatertruppe vorbehaltlos als ausgezeichnet erachte,
beschäftigen mich die Alltagsdramen, die Thema dieser
Aufführung
sind, nach wie vor.
Es
sind im wesentlichen Dramen, die dem Dasein des fortgeschrittenen
ehelichen Zusammenlebens entnommen sind, aber auch einzelner
Menschen, gekennzeichnet von Auflehnung, Frust, Zorn und
Enttäuschung, in einem Fall aber doch auch die gegenseitige
zwischenmenschliche Annäherung aufzeigte. Die aber – bis auf
einen
dramatischen und stimmlich sehr verhalten vorgetragenen Vorgang
– nicht auch noch Resignation beinhalten. Ereignisse und Vorgänge,
die sicher überzeichnet und eben dramatisiert vorgetragen werden,
die aber doch im Grunde auf Lebenserfahrungen beruhen, die die
SeniorInnen der Silberdisteln in reichen Maße besitzen dürften.
Umso eindrucksvoller deshalb ihre Szenenvorträge. Und manche der
Zuhörer gesetzteren Alters nicht nur zu Beifall veranlassen, sondern
auch nachdenklich stimmen könnten.
Ich
versage es mir, auf einzelne dieser Szenen einzugehen, sie wären
alle einer detaillierteren Beschreibung wert und alle
schauspielerisch überzeugend dargeboten, würden allerdings den
Rahmen dieses Beitrags sprengen. Der Beifall nach jeder Szene durch
die Besucher im ausverkauften TuD und vermehrt noch am Ende der
Aufführung bestätigten die eindrucksvoll dargebotenen Szenen.
War
also die Aufführung insgesamt ein voller Erfolg, bleibt immerhin zu
bemerken, dass die Rahmenbedingungen im TuD weniger angenehm sind:
das Fehlen einer Lüftung belastet die Atmosphäre mit Dauer der
Aufführung und damit die Aufnahmebereitschaft der Besucher. Und
führte dazu, dass die nach Ende der Aufführung und gehörigem
Applaus sehr schnell den Weg nach draußen suchten. Das schmälert
natürlich den Aus- und Nachklang der sonst ausgezeichneten
Aufführung beträchtlich. Man nimmt's in Kauf, um des Erlebens der
Aufführung willen.
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