1.800.000 Beratungsgespräche im Jahr
Die von der katholischen und evangelischen Kirche getragene
TelefonSeelsorge wird 60 Jahre alt. 1956 in Berlin gegründet, ist daraus
heute ein bundesweites Netzwerk
mit 105 örtlichen Stellen geworden. Etwa 7.500 Ehrenamtliche, die durch
Fachkräfte umfassend ausgebildet und begleitet werden, leisten in den
Stellen rund um die Uhr den Dienst am Telefon. Sie führen rund 1.800.000
Seelsorge- und Beratungsgespräche im Jahr
mit Menschen in akuten Krisen oder längerfristig schwierigen
Lebenssituationen: Ängste, seelische und körperliche Einschränkungen und
Beziehungsfragen sind die häufigsten Themen der Gespräche. Wichtigster
Partner der TelefonSeelsorge ist seit 1997 die Deutsche
Telekom, die die Anrufe zu den Notrufleitungen kostenfrei zur Verfügung
stellt.
Aus Anlass des Weltkongresses der TelefonSeelsorge vom 19. bis 22.
Juli 2016 in Aachen und einem Festakt zum 60-jährigen Bestehen der
TelefonSeelsorge am 23. Juli 2016
haben die Verantwortlichen der TelefonSeelsorge heute in Köln in einem
Pressegespräch ihre Arbeit vorgestellt. Dabei betonte die Vorsitzende
der evangelischen Konferenz für TelefonSeelsorge, Ruth Belzner, dass es
trotz aller Veränderungen in der täglichen
Arbeit vor allem um das Engagement von Ehrenamtlichen gehe: „Das
Eigentliche, Wertvolle dieses Angebots ist im Grundsatz seit 60 Jahren
so zu beschreiben: Hier stellt ein Mensch ehrenamtlich seine
Aufmerksamkeit und seine Erfahrung für die Zeit eines Gesprächs
ausschließlich seinem Gegenüber zur Verfügung, denkt und fühlt mit und
tut das nicht im eigenen Interesse sondern um des Anderen willen.“
Der Sprecher der katholischen TelefonSeelsorge, Michael
Hillenkamp, appellierte an eine weitere breitgefächerte Unterstützung
für das Angebot. Die TelefonSeelsorge
sehe sich immer öfter am Rand der Wahrnehmung, „aber immer im Zentrum
des christlichen Auftrags, sich den Nöten und Sorgen der Menschen
zuzuwenden. Auch in der Zukunft werden die weit über 7.000 aktiven
Seelsorgerinnen und Seelsorger sich mit Herz, Verstand
und professioneller Kompetenz für Empathie und Solidarität einsetzen.“
Das Jubiläum der TelefonSeelsorge „ist ein Dank an die vielen
ehrenamtlich Tätigen, die Tag für Tag und Nacht für Nacht ihre Zeit und
ihre Energie zur Verfügung stellen“.
Im Pressegespräch informierte Dr. Stefan Schumacher, Präsident der
Internationalen TelefonSeelsorge (International Federation of Telephone
Emergency Services IFOTES),
über den 1967 gegründeten, europäischen Verband. „Über 420
TelefonSeelsorge-Stellen mit rund 25.000 Freiwilligen sind innerhalb von
IFOTES engagiert. Etwa 90 Prozent der Telefonseelsorger arbeiten 24
Stunden an allen Tagen im Jahr. Neben 4,9 Millionen Anrufen
pflegen die Mitglieder von IFOTES seit 2012 jährlich über 51.000
Chatkontakte.“
Der Leiter der TelefonSeelsorge Aachen und Verantwortliche für den
Weltkongress der TelefonSeelsorge, Pfarrer Frank Ertel, informierte
über das Leitwort des Kongresses:
„Damit das Leben weitergeht …“. Im Mittelpunkt steht in Aachen die
Auseinandersetzung mit suizidalen Situationen. Allein 25 Personen werden
am Kongress teilnehmen, die aus Ländern kommen, die keine
TelefonSeelsorge haben. „Ziel ist, dass bei der weltweiten
Vernetzung auch in Ländern wie Indien, Kamerun und Sierra Leone die
Technik zur emotionalen Unterstützung und Suizidprävention genutzt
werden soll“, so Ertel.
Hinweise:
Die Statements
zum Pressegespräch finden Sie als pdf-Dateien zum Herunterladen
unter
www.dbk.de, www.ekd.de,
www.diakonie.de und
www.telefonseelsorge.de. Weitere Informationen zum Weltkongress in Aachen sind unter
www.ifotescongress2016.org
verfügbar.
Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz am 28,06.2016
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