Montag, 27. Juni 2016

Gepflegte Natur, gepflegter Gesang

Gemeint ist der Park des Kunshauses Meyenburg, in dem gestern das inzwischen schon fast traditionelle Chorkonzert des Nordhäuser Männer- und Konzertchores stattfand. Obwohl der „Italienische Abend“ zwei Tage zuvor eines
Gewitters wegen vom Park in das Kunsthaus verlegt werden musste, und offensichtlich Auswirkungen auf das Gästeaufkommen hatte, ließ diesmal die Zahl der Besucher vermuten, dass man den Glauben an schönes Veranstaltungswetter nicht verloren hatte: die bereitstehenden Stühle reichten längst nicht, viele Besucher hatten sich noch im Umfeld der Parkmitte verteilt und verfolgten von dort das Geschehen.

Gastgeberin und Leiterin des Kunsthauses Meyenburg, Susanne Hinsching, begrüßte die
Besucher, freute sich über deren große Zahl und gab dabei mitten im Männerchor stehend ein äußerst geschmackvolles, farbenfrohes Bild. Nicht vergessen sei, dass sie in ihrer Begrüßung die Ehrenbürgerin Erika Schirmer besonders erwähnte. Danach übernahm Herbert Miller, Chorleiter des Männerchores, Ansage und Moderation, er also nicht nur die jeweiligen Titel der ausgewählten Lieder ansagte, sondern auch recht launig auf deren Inhalte einging. Und das waren durchweg Lieder aus dem reichen deutschen Wander-,
Volks- und Liebesliederschatz. Es war also viel zu erläutern, nachdem sich der Chor unter Leitung von Hans Frieder Liebmann mit „Ein Hoch dem harmonischen Klang“ eingeführt hatte. Danach erfuhr man als Zuhörer durch Miller und den Chor auf höchst anschauliche und melodische Weise u.a. den Werdegang von der Traube zum Wein („Aus der Traube in die Tonne“). Besungen wurde des Müllers Lust zum Wandern, es wurde das Jägerleben thematisiert und die Liebe besungen, „die
groß Freud“ bringt. Und auch der Lindenbaum aus Schuberts Winterreise wurde nicht vergessen. Das Programm war insoweit breit gefächert und gefiel durch seine gekonnten Vorträge. Wie man diesen Chor unter seiner bewährten Leitung eben kennt.


Der Wechsel zum Konzertchor verlief danach recht harmonisch: man versammelte sich zu „Viva la musica“, dem Motto des Konzertnachmittags, der dann vom Konzertchor mit einem doch sehr anspruchsvollen Programm unter der Leitung von Rozalina Gencheva fortgesetzt, und schließlich abgeschlossen wurde. Das mir um einiges subtiler – vielleicht durch die Mischbesetzung – schien als das zuvor Gehörte. Es begann mit Mozarts „Wo Musik sich frei entfaltet“ und endete auch mit ihm als Komponisten. Dazwischen gab es ein ausgewogenes Programm, das außerordentlich gefiel („Ein Vorgel wollte Hochzeit machen“, „Die
Nachtigall“, „Dort drunten im Tale“ und andere mehr). Eingeführt und moderiert wurde es von der Vorsitzenden des Konzertchores, Christel Laude. Die bei dieser Gelegenheit allen Sympathisanten des Chores dankte, die sich kürzlich an dem Vereinsvoting „Gut. Vereint.“ der Kreissparkasse Nordhausen beteiligten, und ihre Stimme für den Konzertchor abgaben. Der dadurch das Voting mit 179 Stimmen (offizielles Ergebnis) gewann. Die damit verbundene Geldsumme dürfte dem
Chor für dessen weitere Vervollkommnung willkommen sein. Der Konzertchor bedankte sich also durch ihre Vorsitzende für die erkennbare Bürgersypathie für den Verein, nachdem das bereits in einem Beitrag in der TA getan wurde, auf den Christel Laude aufmerksam machte.

Der Nachmittag verlief so durch die ausgezeichneten Vorträge der beiden Chöre – jeder für sich und auch gemeinsam - insgesamt gesehen sehr angeregt und unterhaltsam, wofür das Publikum durch häufigen und schließlich auch lang anhaltenden Schlussbeifall dankte. Und dem Kunsthaus Meyenburg sei einmal mehr gedankt, dass es diese Chorkonzerte in seinem Park ermöglicht. Für beide Chöre tritt nun eine längere Sommerpause ein, die sie sich durch die voraufgegangenen, nicht weniger anspruchsvollen Chorkonzerte auch wirklich verdient haben.


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