Als Erfolg
bewertet das Bündnis gegen Rechtsextremismus den Verlauf der
heutigen Demonstration "Für bunte Vielfalt. Statt brauner
Einfalt." Ca. 300 Menschen setzten gegenüber 100 Demonstranten
der extremen Rechten ein deutliches Zeichen für Demokratie,
Weltoffenheit und gelebte Willkommenskultur. An der Demonstration
beteiligten sich Nordhäuserinnen und Nordhäuser jeden Alters und
Vertreterinnen und Vertreter veschiedenster Institutionen. "Besonders
freut uns, dass zahlreiche Geflüchtete an der Demonstration
teilnahmen und sich aktiv eingebracht haben", heisst es in einer
Mitteilung des Bündnisses. Die Flüchtlinge präsentierten an den
Stationen der Demonstration typische Tänze aus ihrer
Heimat.
Deutliche Kritik übt das Bündnis an der
Einsatztaktik der Polizei. "Während Nazis ungestört an unserer
Demonstrationsroute provozieren und filmen konnten, wurde einem
unserer Kundgebungsteilnehmer das Filmen der rechten Demonstration
untersagt. Ein Polizist wurde dabei handgreiflich", heisst es in
der Mitteilung weiter. Weitere Kritik gibt es zu einem Vorkommnis am
Endpunkt der Demonstration. Hier ließ die Polizei Rechtsextreme
ungehindert durch das Familienfest des Bündnisses laufen. "Die
Einsatzleitung hat hier bewusst die Gefährdung von
Demonstrationsteilnehmern, darunter Kindern, in Kauf genommen",
stellt das Bündnis fest. Unverständnis gab es ebenfalls darüber,
dass ein eigentlich angemeldeter Kundgebungsplatz durch die Polizei
abgeriegelt wurde.
"Wir haben unser Unverständnis über
die Polizeitaktik bereits vor Ort deutlich zum Ausdruck gebracht,
werden dies gegenüber den Veranwtortlichen aber auch noch einmal
schriftlich tun und auf parlamentarischem Weg intervenieren. Während
unser Protest aufs Strengste reglementiert wurde, hatten die Nazis
heute in Nordhausen freie Hand. Selbst Hitlergrüße in ihrer
Demonstration wurden durch die Polizei nicht geahndet. Der Verdacht
drängt sich auf, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird",
heisst es abschliessend.
Michael Mohr
Für den Sprecher_innenkreis des BgR Nordhausen
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