Lucas Cranach der Jüngere wird 500 Jahre - Nordhausen hat mit einem Gemälde Anteil daran
Ein
Gemälde erzählt Geschichten, gleichfalls gibt es Geschichten zum
Gemälde. „Die Auferweckung des Lazarus“ ist sein Titel, es entstand als
Epitaph,
als Gedächtnisbild, für einen der großen Bürgermeister der Stadt
Nordhausen, Michael Meyenburg, und wurde drei Jahre nach seinen Tod, im
Jahr 1558, in der Kirche aufgehangen, in der er begraben wurde, in St.
Blasii. Die Zeit der Renaissance, des Humanismus,
der Reformation wird dem Betrachter darin vor Augen geführt. Das
reichhaltige Geschehen, durch zahlreiche Menschen in verschiedenen
Gruppierungen dargestellt, läuft auf 2,00 m x 2,23 m ab. Der, der es in
Szene setzte, war der Künstler Lucas Cranach der Jüngere,
der am 4. Oktober 1515 in der Stadt Wittenberg in einer Malerfamilie
geboren wurde, zwei Jahre bevor der Mönch Martin Luther in eben dieser
Stadt 17 Thesen formulieren wird, die die Welt erschüttern sollten. Er
erlebt also unmittelbar die Geburt der Reformation,
kennt die wichtigsten Weggefährten um Martin Luther, denn er ist der
Sohn des anerkannten Hofmalers des sächsischen Kurfürsten Friedrich der
Weise, Lucas Cranach des Älteren. Der Heranwachsende lebt am Nabel der
Ereignisse, das alte scholastische Weltbild
rückt für ihn in die Vergangenheit. Er wird der Maler und Grafiker der
Reformation, prägt das Bild, das wir davon haben, durch seine
Bilderwelten entscheidend mit. Die nächste Führung im
stadtgeschichtlichen Museum Flohburg in der Barfüßerstraße 6 ist am 18.
Oktober 2015 ab 15.00 Uhr: „Das gastliche Haus des Bürgermeisters
Michael Meyenburg an der Stadtmauer (Hagen/Baltzerstraße) und seine
„Hertzensfreunde“ Philipp Melanchthon und Joachim Camerarius u. a. -
eine Zeitreise in die ersten 60 Jahre des 16. Jahrhunderts“.
Es führt Heidelore Kneffel.
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