Nordhausen (psv)
Matthias Friedrich Muecke ist Träger des 9. Grafikpreises der Ilsetraut-Glock-Grabe-Stiftung.
Dana Meyers erhält den mit 1000 Euro dotierten Förderpreis der Kreissparkasse Nordhausen
Die
Preise wurden am Sonntag im Nordhäuser "Kunsthaus Meyenburg" verliehen
durch Kulturdezernentin Hannelore Haase, Kunsthausleiterin Susanne
Hinsching und
Wolfgang Asche, den Vorstandsvorsitzenden der Nordhäuser
Kreissparkasse.
Muecke erhielt den Preis für seinen Bildband "Klabund. Das tanzende Terrarium. Grotesque sentimental."
Dana Meyers wurde ausgezeichnet für ihre Holzschnitte mit Motiven ihrer Vietnamreise im Jahr 2013
Insgesamt
hatten 114 Künstler aus ganz Mitteldeutschland eingereicht. Die 14
Künstler der Endauswahl zeigen ihre Bilder bis zum 15. November im
"Kunsthaus
Meyenburg.
Frau
Haase sagte, dass der Glock-Grabe-Preis einer der wichtigsten und
kontinuierlichsten verliehene Grafikpreis Mitteldeutschlands sei.
In
der Laudatio für den Leipziger Muecke sagte Susanne Hinsching: „Das
Künstlerbuch besteht aus originalen Grafiken, die im Handsiebdruck in
einer
Auflage von 50 Exemplaren hergestellt wurden. Alle Exemplare sind
nummeriert und signiert. Matthias Friedrich Muecke sagt von sich selbst:
„Ich will Alles und Nichts zu gleich!” Er ist sowohl Maler, Grafiker
als auch Buchgestalter, der die Technik der Zeichnung
als auch der Druckgrafik exzellent beherrscht und einen ganz eigenen
Stil prägt.
Matthias
Friedrich Muecke hat mit Künstlerbüchern bereits längere Erfahrungen,
so hat er 2008 das Buchprojekt „Von Fischen und anderen Vögeln“ oder
2013 „Surabaya-Johnny“ ebenfalls in der Edition Mueckenschwarm
gestaltet.
Die
Anregung zu diesem Buch kam durch den Text des Dichters Klabund, der
als Symbolfigur der Goldenen Zwanziger heute fast vergessen ist. Klabund
schrieb den Gedichtzyklus »Das tanzende Terrarium« vor rund einhundert
Jahren.
Skurriles,
Witz und Absurdität. So tanzen und schweben groteske Gestalten durch
das Buch, dem es auch sonst weder an Kuriositäten noch an erotischen
Anspielungen fehlt. Seine Figurenwelt ist manchmal realistisch,
manchmal auch skurril verfremdet. Die Arbeiten sind stets phantasievoll,
wirken teils subtil-naiv, teils verstörend auf den Betrachter. Muecke
spielt in seinen Arbeiten mit dem Blick auf und unter
die Oberfläche, dabei ist ihm kein Motiv zu banal. Spielerisch, aber
mit faszinierend präzise geführten Strichen, wandelt er in seinen
Arbeiten zwischen Mythos und Gegenwart, Text und Phantasie. Der
Künstler zeigt in seinen Werken auf humorvolle und skurrile
Weise die positiven und negativen Auswirkungen des menschlichen Seins.
Sein Ziel war es auch, mit diesem Buchprojekt einen vergessenen
Schriftsteller dem kunstinteressierten Betrachter näher zu bringen.“
Bei
Dana Meyers lobte die Jury: „Ihre faszinierende Holzschnitte sind durch
ihr filigranes Liniengeflecht eher untypisch für die Technik des
Holzschnittes.
Die Künstlerin, die 1982 in Halle geboren wurde und an der Burg
Giebichenstein in Halle studierte, erschafft kleinformatige Blätter, die
durch die sich überlagernden Linien und Strukturen auf den ersten
Blick eher abstrakt erscheinen. Beim genauen Betrachten
entstehen dann aus diesem Liniengeflecht urbane Formen, Häuser, Städte,
Flußlandschaften. Ihre Motive zeigen deutlich den Einfluß ihrer Reisen
durch Vietnam 2013 und so stellt sie die Städte Hanoi oder Saigon dar
die Dschunken auf dem Bai Tu Long Bay. Ihre
Darstellungsweise ist realistisch und perspektivisch genau und zeigt
auch die Einflüsse der asiatischen Kunst. Die Künstlerin ist immer
wieder getrieben nach neuen Erlebnissen, Entdeckungen in fremden
Kulturen, nach neuen Farben und neuen Formen. Deshalb bricht
sie auf, um neues zu entdecken und dann nach ihrer Rückkehr zu Hause
ihre Erlebnisse und die daraus resultierenden Gedanken in ihrer Kunst
verdichtet umzusetzen. So entstanden auch die ausgestellten Werke, die
eine ganze Serie bilden.“
Bild1: Die beiden Preisträger (vorn) mit ihren Künstlerkollegen, die auch Arbeiten eingereicht hatten
und Teilen der Jury.
Bild: 2: Matthias Muecke
Bild 3: Dana Meyers.
Text und Fotos: Patrick Grabe, Pressestelle Stadt Nordhausen
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