Nordhausen
– Den an den Tag gelegten Aktionismus zu stoppen und das Ende zu
bedenken, fordert der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Kreistag Egon
Primas. „Wenn man Schulen mit laufendem Schulbetrieb zur
Unterbringung von Asylbewerbern favorisiert, hat man die Folgen für
das gesellschaftliche Leben nicht mehr im Blick“, so Primas.
Die
aktuellen Zahlen belegten, dass der Landkreis Nordhausen bei der
Aufnahme von Asylbewerbern im landesweiten Vergleich ganz weit vorne
rangiert.
Teilt
man die Einwohnerzahl der jeweiligen Kreise durch die Zahl der
Asylbewerber, die sie seit Januar vom Land zugeteilt bekamen, ist am
stärksten der Landkreis Gotha belastet. Im genannten Zeitraum kam
statistisch auf jeweils rund 102 Landkreisbewohner ein Asylbewerber
hinzu. Platz 2 belegt bereits der Landkreis Nordhausen mit 107
Bewohnern auf jeden Neu-Asylbewerber, gefolgt vom Kyffhäuserkreis
mit 109.
Vordringliche
Aufgabe des Landkreises müsse es nach Primas Worten sein, für
menschenwürdige und angemessene Unterkünfte zu sorgen, ohne die
aktive Bildungsinfrastruktur in Anspruch nehmen zu müssen. In
Betracht kämen zunächst leer stehende öffentliche Bauten, auch
ungenutzte Schulgebäude, bevor man darüber nachdenke, Asylbewerber
und Schulkinder in ein und demselben Gebäude unterzubringen.
„Asylbewerber neben dem laufenden Schulbetrieb – das geht nicht
gut“, so der Fraktionsvorsitzende.
Kritisch
sieht Primas zudem die nicht rechtzeitige Beteiligung der Bürger. Im
Vorfeld hätte das Gespräch mit den Eltern und Gemeindevertretern
gesucht werden müssen. „Der Aktionismus gefährdet die Akzeptanz
der Unterbringung der Asylbewerber im Landkreis insgesamt“, so
Primas wörtlich.
Sollten
nach eingehender Prüfung tatsächlich nur im Betrieb befindliche
Schulen in Betracht kommen, müsse der Kreistag die Schulnetzplanung
insgesamt überprüfen.
In
Richtung rot-rot-grüne Landesregierung fordert Primas, den Landkreis
bei seinen Aufgaben zu unterstützen. Die Landesregierung müsse alle
erforderlichen Vorkehrungen treffen, damit die Möglichkeiten der
leichteren Abschiebung von Migranten ohne Bleiberecht wirksam genutzt
werden können. „Bessere Integrationsleistungen für
nachgewiesenermaßen Schutzbedürftige und die konsequente
Rückführung abgelehnter Asylantragsteller sind zwei Seiten ein und
derselben Medaille.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen