Donnerstag, 5. Februar 2015

„Ich fühle mich wohl, wenn ich choreographiere“

Martin Chaix entwirft Teil des Ballettabends „Die vier Jahreszeiten“

„Transkriptionen“ heißt der erste Teil des Ballett-Doppelabends „Die vier Jahreszeiten“, der am 13. Februar im Theater Nordhausen Premiere hat. Choreographiert hat ihn Martin Chaix, derzeit im Festengagement im Ballett der Deutschen Oper am Rhein.

Martin Chaix, geboren in Frankreich in einer kleinen Stadt nahe Toulouse, tanzt schon seit seiner Kindheit. „Ich war immer sehr beweglich und gelenkig und tanzte gerne“, erzählt er – und so meldeten seine Eltern ihn in einer Ballettschule an. Hier war er der einzige Junge, doch das nahm er in Kauf. „Ich hatte nicht so viele Freunde“, erinnert er sich, und verbrachte jeden Tag mit Tanz. Mit dem Tanzen war es ihm ernst, und schon mit 11 Jahren ging er nach Paris an die Ballettschule der Opéra Nationale de Paris, wo er im Internat lebte. Sechs Jahre wurde er an der renommierten Ballettschule ausgebildet und dann ins Ensemble der Oper aufgenommen. Von 2006 bis 2009 war er Ensemblemitglied im Leipziger Ballett, von wo er ans Ballett am Rhein wechselte.

Dass das Choreographieren, das er derzeit neben dem Tanzen betreibt, nach Ende seiner aktiven Tänzerkarriere sein Beruf sein wird, das weiß Chaix schon jetzt. „Choreographieren befreit mich“, beschreibt er seine Leidenschaft und zitiert Albert Camus: „Kreieren ist zweimal leben“.

In seiner Arbeit mit der Ballettkompanie des Theaters Nordhausen beschäftigt sich der junge Choreograph mit dem Barock. „Barock ist eigentlich ein moderner Begriff für diese Zeit. Den einen Barockstil gibt es gar nicht, er ist die Mischung aller Einflüsse dieser Zeit“, beschriebt er. Und so wird auch seine Choreographie ein Gemenge von einzelnen Geschichten, die sich zu einem tänzerischen Gesamtwerk verflechten. Er zitiert barocke Elemente in Bühnen- und Kostümbild: beispielsweise Glaskristalle wie von einem kostbaren Kronleuchter, die in verschiedenen Höhen über den Tänzern hängen und einen leuchtenden Himmel und einen farbigen Boden schaffen, wenn das Licht auf sie trifft.

Für „Transkriptionen“ wählte er Originalmusik von Johann Sebastian Bach und Antonio Vivaldi, aber auch Bearbeitungen von Werken der beiden Komponisten. Dazu gehört sogar die Bearbeitung eines Werks von Vivaldi durch Bach. „Transkriptionen, Bearbeitungen von Werken anderer, waren zu Vivaldis Zeit sehr in Mode“, beschreibt der junge Choreograph den Ausgangspunkt seiner Idee.

Karten für die Premiere des Ballettabends „Die vier Jahreszeiten“ am 13.02. um 19.30 Uhr und die nächsten Vorstellungen am 18.02. um 15 Uhr, am 01.03. um 14.30 Uhr und am 06.03. um 19.30 Uhr gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH. Wer die „Jahreszeiten“ nicht nur als Ballett, sondern auch im After-Work-Konzert erleben möchte, kann von einem günstigen Angebot profitieren: Beim Kauf einer Eintrittskarte für eine der beiden Veranstaltungen kann er für die andere eine Karte zum halben Preis erwerben. Das After-Work-Konzert findet am 19.02. um 18 Uhr im Theater Nordhausen und am 25.02. um 18 Uhr im Blauen Saal von Schloss Sondershausen statt.

Foto Martin Chaix: Birgit Susemihl

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