Martin Chaix entwirft Teil des Ballettabends „Die vier Jahreszeiten“
„Transkriptionen“
heißt der erste Teil des Ballett-Doppelabends „Die vier Jahreszeiten“,
der am 13. Februar im Theater Nordhausen Premiere hat. Choreographiert
hat ihn Martin Chaix, derzeit im Festengagement im Ballett der Deutschen
Oper am Rhein.
Martin
Chaix, geboren in Frankreich in einer kleinen Stadt nahe Toulouse,
tanzt schon seit seiner Kindheit. „Ich war immer sehr beweglich und
gelenkig und tanzte gerne“, erzählt er – und so meldeten seine Eltern
ihn in einer Ballettschule an. Hier war er der einzige Junge, doch das
nahm er in Kauf. „Ich hatte nicht so viele Freunde“, erinnert er sich,
und verbrachte jeden Tag mit Tanz. Mit dem Tanzen war es ihm ernst, und
schon mit 11 Jahren ging er nach Paris an die Ballettschule der Opéra
Nationale de Paris, wo er im Internat lebte. Sechs Jahre wurde er an der
renommierten Ballettschule ausgebildet und dann ins Ensemble der Oper
aufgenommen. Von 2006 bis 2009 war er Ensemblemitglied im Leipziger
Ballett, von wo er ans Ballett am Rhein wechselte.
Dass
das Choreographieren, das er derzeit neben dem Tanzen betreibt, nach
Ende seiner aktiven Tänzerkarriere sein Beruf sein wird, das weiß Chaix
schon jetzt. „Choreographieren befreit mich“, beschreibt er seine
Leidenschaft und zitiert Albert Camus: „Kreieren ist zweimal leben“.
In
seiner Arbeit mit der Ballettkompanie des Theaters Nordhausen
beschäftigt sich der junge Choreograph mit dem Barock. „Barock ist
eigentlich ein moderner Begriff für diese Zeit. Den einen Barockstil
gibt es gar nicht, er ist die Mischung aller Einflüsse dieser Zeit“,
beschriebt er. Und so wird auch seine Choreographie ein Gemenge von
einzelnen Geschichten, die sich zu einem tänzerischen Gesamtwerk
verflechten. Er zitiert barocke Elemente in Bühnen- und Kostümbild:
beispielsweise Glaskristalle wie von einem kostbaren Kronleuchter, die
in verschiedenen Höhen über den Tänzern hängen und einen leuchtenden
Himmel und einen farbigen Boden schaffen, wenn das Licht auf sie trifft.
Für
„Transkriptionen“ wählte er Originalmusik von Johann Sebastian Bach und
Antonio Vivaldi, aber auch Bearbeitungen von Werken der beiden
Komponisten. Dazu gehört sogar die Bearbeitung eines Werks von Vivaldi
durch Bach. „Transkriptionen, Bearbeitungen von Werken anderer, waren zu
Vivaldis Zeit sehr in Mode“, beschreibt der junge Choreograph den
Ausgangspunkt seiner Idee.
Karten
für die Premiere des Ballettabends „Die vier Jahreszeiten“ am 13.02. um
19.30 Uhr und die nächsten Vorstellungen am 18.02. um 15 Uhr, am 01.03.
um 14.30 Uhr und am 06.03. um 19.30 Uhr gibt es an der Theaterkasse
(Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de
und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester
Sondershausen GmbH. Wer die „Jahreszeiten“ nicht nur als Ballett,
sondern auch im After-Work-Konzert erleben möchte, kann von einem
günstigen Angebot profitieren: Beim Kauf einer Eintrittskarte für eine
der beiden Veranstaltungen kann er für die andere eine Karte zum halben
Preis erwerben. Das After-Work-Konzert findet am 19.02. um 18 Uhr im
Theater Nordhausen und am 25.02. um 18 Uhr im Blauen Saal von Schloss
Sondershausen statt.
Foto Martin Chaix: Birgit Susemihl
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