. . . das Ergebnis aber hielt
sich in Grenzen nach dem Bundesparteitag der „Alternative für
Deutschland“ (AfD) in Bremen am vergangenen Wochenende. Auf der
Website eines Nachrichtenportals heißt es jeweils am Wochenende:
„Was war. Was ist. Was wird“. Das lässt Kontinuität erkennen.
Bei den Berichten und Kommentaren zu besagten Parteitag vermisse ich
eine analoge Kontinuität, abgesehen von den Spekulationen, durch die sich die Publikationen auszeichnen. Und wundere mich eigentlich, dass es in
nahezu allen Berichten und Kommentaren vorwiegend um den
Bundesvorsitzenden Bernd Lucke und sein Streben nach alleiniger
Führung der Partei geht. Und die Aussichten dafür. Ich hatte
gehofft, dass man auch einiges über die anderen Mitglieder der
bisherigen Führungsriege zu lesen bekommt, denn schließlich sind
doch auch das Personen, deren Auffassungen und rhetorische Mittel
beachtlich sind. Und die am Aufbau der Partei und deren bisherigen
Entwicklung maßgeblich beteiligt waren. Zwar bezeichnete Lucke in
seiner Ansprache die bisherige Führung der Partei als „stümperhaft“,
was aber nicht so wörtlich zu nehmen ist, wie allein schon die
Mitgliederzahlen und das gegenwärtige politische Gewicht dieser
Partei erkennen lässt. Und schließlich mussten auch andere Parteien
(Grüne, Freie Union u.a.) versuchen, turbulente Anfangsphasen, auch
innerparteilich, und medialen Druck zu überstehen. Manchen gelang
es, andere scheiterten. Die innerparteilichen Probleme der AfD
spielen sich meiner Meinung jedenfalls auf einer Ebene ab, die
intellektuell und politisch durchweg höher einzuschätzen ist als
die Berichte, die man bisher darüber zu lesen bekam.
Im Gegensatz etwa zu den
Akteuren von Pegida, wie ich meine. Denen zwar zuzugestehen ist, dass
sie etwas gestalten wollten. Denen dazu aber, zunächst wenigstens,
jegliches persönliche Image fehlte. Aber auch die Inhalte, denen sie
Form und Gewicht geben wollten. Und dadurch zur willkommenen
Spielwiese der Medien wurden, die das prompt genüsslich nutzten.
Wobei immerhin beachtlich ist, dass sie sich trotzdem – oder gerade
deshalb? - in unterschiedlichen Verhaltensweisen - ausbreiten
konnten.
Sollte es nun wirklich zu einer Initiative unter Kathrin
Oertel kommen, bleibt abzuwarten, ob sie an ihrer selbstgestellten
Aufgabe zu wachsen, und Gleichgesinnte um sich zu versammeln
vermag. Die sich loyal zu ihr verhalten. Und den nicht gerade immer
sachlich gearteten Druck der Presse standhalten. Rhetorisch müsste
sie zunächst wenigstens nicht einmal zulegen, als „einfache Frau des Volkes“ spricht
Oertel ja deren Sprache, Und das ist erst einmal wichtig. Und
schließlich wird ihre Initiative auch davon abhängen, wie sie sich
mit der AfD arrangiert. Oder umgekehrt. Ich bin jedenfalls
neugierig.
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