Dienstag, 3. Februar 2015

Es rauschte wieder im Blätterwald . . .

. . . das Ergebnis aber hielt sich in Grenzen nach dem Bundesparteitag der „Alternative für Deutschland“ (AfD) in Bremen am vergangenen Wochenende. Auf der Website eines Nachrichtenportals heißt es jeweils am Wochenende: „Was war. Was ist. Was wird“. Das lässt Kontinuität erkennen. Bei den Berichten und Kommentaren zu besagten Parteitag vermisse ich eine analoge Kontinuität, abgesehen von den Spekulationen, durch die sich die Publikationen auszeichnen. Und wundere mich eigentlich, dass es in nahezu allen Berichten und Kommentaren vorwiegend um den Bundesvorsitzenden Bernd Lucke und sein Streben nach alleiniger Führung der Partei geht. Und die Aussichten dafür. Ich hatte gehofft, dass man auch einiges über die anderen Mitglieder der bisherigen Führungsriege zu lesen bekommt, denn schließlich sind doch auch das Personen, deren Auffassungen und rhetorische Mittel beachtlich sind. Und die am Aufbau der Partei und deren bisherigen Entwicklung maßgeblich beteiligt waren. Zwar bezeichnete Lucke in seiner Ansprache die bisherige Führung der Partei als „stümperhaft“, was aber nicht so wörtlich zu nehmen ist, wie allein schon die Mitgliederzahlen und das gegenwärtige politische Gewicht dieser Partei erkennen lässt. Und schließlich mussten auch andere Parteien (Grüne, Freie Union u.a.) versuchen, turbulente Anfangsphasen, auch innerparteilich, und medialen Druck zu überstehen. Manchen gelang es, andere scheiterten. Die innerparteilichen Probleme der AfD spielen sich meiner Meinung jedenfalls auf einer Ebene ab, die intellektuell und politisch durchweg höher einzuschätzen ist als die Berichte, die man bisher darüber zu lesen bekam.

Im Gegensatz etwa zu den Akteuren von Pegida, wie ich meine. Denen zwar zuzugestehen ist, dass sie etwas gestalten wollten. Denen dazu aber, zunächst wenigstens, jegliches persönliche Image fehlte. Aber auch die Inhalte, denen sie Form und Gewicht geben wollten. Und dadurch zur willkommenen Spielwiese der Medien wurden, die das prompt genüsslich nutzten. Wobei immerhin beachtlich ist, dass sie sich trotzdem – oder gerade deshalb? - in unterschiedlichen Verhaltensweisen - ausbreiten konnten. 

Sollte es nun wirklich zu einer Initiative unter Kathrin Oertel kommen, bleibt abzuwarten, ob sie an ihrer selbstgestellten Aufgabe zu wachsen, und Gleichgesinnte um sich zu versammeln vermag. Die sich loyal zu ihr verhalten. Und den nicht gerade immer sachlich gearteten Druck der Presse standhalten. Rhetorisch müsste sie zunächst wenigstens nicht einmal zulegen, als „einfache Frau des Volkes“ spricht Oertel ja deren Sprache, Und das ist erst einmal wichtig. Und schließlich wird ihre Initiative auch davon abhängen, wie sie sich mit der AfD arrangiert. Oder umgekehrt. Ich bin jedenfalls neugierig.

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