Werke von Beethoven, Bartók und Dohnányi verzaubern als „Dreierpasch“
Wohl
kaum eine Sinfonie ist so eng mit einer Anekdote verknüpft wie Ludwig
van Beethovens berühmte 3. Sinfonie, die „Eroica“: Beethoven habe sie
zunächst dem von ihm verehrten Napoleon gewidmet, die Widmung dann aber
wutentbrannt zurückgenommen, nachdem er erfahren hatte, dass
Napoleon sich selbst zum Kaiser gekrönt hatte. „Nun wird er auch alle
Menschenrechte mit Füßen treten“, soll der enttäuschte Komponist
ausgerufen haben.
Mag
diese Anekdote nun stimmen oder nicht: Mit seiner „heroischen“ Sinfonie
reagierte Beethoven auf die damalige Zeitgeschichte, übertrug die Idee
von Heldentum, Revolution und Menschwerdung in Töne und schrieb eine für
damalige Ohren ungewohnt neue Musik, die das Loh-Orchester am 8. März
im Theater Nordhausen aufführen wird. Schon die zeitgenössischen Hörer
waren von dem vorwärtsdrängenden, großen Gestus und dem ausladenden
Trauermarsch im 2. Satz, den es in einer Sinfonie vorher nie gegeben
hatte, sehr beeindruckt.
Ein
unbeschwertes Spiel mit sinfonischer Tradition treibt der Ungar Ernst
von Dohnányi in seinen 1933 komponierten „Sinfonischen Minuten“.
Dohnányi ging in seiner amüsanten Miniatur bewusst auf Distanz zur
großen Sinfonie und schrieb fünf kurzweilige, effektvoll instrumentierte Sätze.
Sonnige Atmosphäre strahlt das 3. Klavierkonzert von Béla Bartók, einem Landsmann und Freund Dohnányis,
im Konzertsaal aus. Das 1940 in der US-amerikanischen Emigration
komponierte Werk verströmt einen weichen, sehr melodischen und zugleich
vitalen Charakter. Zu Gast ist der russische Pianist Lev Vinocour, der mit Werken von Franz Liszt in der Vergangenheit schon einige Mal beim Loh-Orchester zu Gast war.
Die
musikalische Leitung des 5. Sinfoniekonzertes unter dem Motto
„Dreierpasch“ hat Markus L. Frank. Es findet am Sonntag, 8. März, um
19.30 Uhr im Theater Nordhausen statt. Um 18.45 Uhr geben Markus L. Frank und Konzertdramaturgin Juliane Hirschmann im Foyer eine Einführung.
Karten
(12 bis 27 Euro) gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52),
im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen
Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen
GmbH.
Foto: Tilmann Graner
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