Montag, 16. Februar 2015

Dia-Film-Show am Freitag in der Stadtbibliothek

Nordhausen (psv) Am kommenden Freitag, 20. Februar 2015, findet um 19:30 die Dia-Film-Show „Kältepol – die Neuentdeckung“  mit Ronald Prokein im Lesesaal der Stadtbibliothek statt. Eintritt: 9 Euro, ermäßigt  8 Euro.

Es werden im Vorfeld 2 Freikarten verlost. Wer am Dienstag, dem 17. Februar, ab 10 Uhr in der Stadtbibliothek anruft, kann diese gewinnen.

Nach der Weltumradlung, der Kajaktour  auf der  Lena, dem Europalauf und anderen spektakulären Reisen, unternahm  Ronald Prokein, der Russlandexperte, seine siebente  Tour, diesmal wieder mit Partner Andy  Winter. Mit einem  Lada  Niva  ging  es  nach  Osten. 
Von Rostock  fuhren sie über Russland  in  die  Mongolei,  weiter  mit  unterschiedlichen  Gefährten  nach China, Vietnam, Laos, Thailand, Malaysia, Singapur bis Australien.
Hauptmission:  Erstmaliger  Aufbau  zweier Wetter-  stationen  in  Jutschjugei  (Nordostsibirien). Die meteorologischen Stationen sollten beweisen, dass die Region noch kälter ist als der offiziell kälteste bewohnte Ort der Welt: Oimjakon (-71,2 Grad Celsius - Guinness Buch Rekord).
Enger  Kooperationspartner  des Projekts ist der Meteorologe Jörg  Kachelmann. Der bekannte"Wetterfrosch" stellte die wissenschaftlichen  Messinstrumente zur Verfügung.  Der  geographische Endpunkt  der  Tour:  Marble  Bar  (heißester  Ort Australien).
Bei der Ankunft in  Jutschjugei  trafen Winter und  Prokein  einen  alten  Bekannten. Ihm  mußten einen  Monat  zuvor seine  erfrorenen Hände amputiert werden. Mit einem  Motorschlitten  war der kleine Jakute,  namens  Polikari, bei -50 Grad Celsius  im Eis  eingebrochen  und mußte  nun über 20 Kilometer in der Nacht nach Hause laufen.
In der Taiga verunfallte das Auto der Mecklenburger mehrfach und vereiste. Ein betrunkener Ewene (Ureinwohner Sibiriens)  bedrohte die beiden  Abenteurer  mit einem  Beil.
In  der  Mongolei mussten sie, aufgrund  bürokratischer  Hürden, den  Lada und ihren  mitgereisten Schäferhund  Arthus zurücklassen. Winter und  Prokein sprachen mit  einem 
ehemaligen Vietnamkämpfer und begaben  sich an alte  Kriegsschauplätze. In  Laos
begegneten sie den  freundlichsten  Menschen  der Reise. Ein Busfahrer  bestahl  Winter  in  Thailand  im  eigenen Bus.  Die zwei  Rostocker trennten sich für  einige  Tage unfreiwillig in  Singapur. Prokein war  in der Zeit fast mittellos, ein Kind der Straße.

Mit einem gekauften Toyota setzten sie die Tour in Australien gemeinsam fort. Bei 43 Grad Celsius im Schatten lief Prokein die letzten 100 Kilometer  durch  menschenleere Prärie, bis Marble Bar. Der größte Respekt galt den Schlangen. Auf der Rückfahrtrammte ihr Auto eine Kuh. Nachdem  die  Rostocker  ein zweites  Mal nach  Sibirien gereist  sind, bekamen sie durch Jörg  Kachelmann  die  sensationelle Nachricht, das  in  Jutschugej noch tiefere Temperaturwerte gemessen wurden als in Oimjakon. Ein neuer bewohnter Kältepol der Erde ist entdeckt!

In einer  großen  Hilfsaktion  spendeten  die  Menschen in  ganz  Mecklenburg - Vorpommern  Geld  für  Polikari.  Auch  Udo Lindenberg,  Matthias Reim, G.G. Anderson  u.a.  Prominente  beteiligten  sich an der Aktion mit selbst gemalten Rentieren, die später für den guten Zweck versteigert wurden. Mit  den Spendengeldern  reisten Andy  Winter und  Ronald  Prokein  wiederrum nach Sibirien um  unter anderem  Polikari von dem Erlös  Prothesen zu finanzieren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen