aus
Werken des japanischen Kultautors
HARUKI
MURAKAMI am 30. August 2014, 19.00 Uhr im Kunsthaus Meyenburg
Erst Anfang dieses Jahres erschien
mit»Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki«
der neue Roman vom japanischen
Kultautorund regelmäßigen Nobelpreiskandidaten Haruki Murakami. Der
Schallplattensammler und ehemalige Betreiber einer Jazz–Bar begann
mit dem Schreiben laut eigener Aussage 1978, inspiriert durch einen
eindrucksvollen Schlag bei einem Baseballspiel. Spätestens seit der
hitzigen Diskussion im Literarischen Quartett (ZDF) über die
»Gefährliche Geliebte« lernten ihn auch die Leser in Deutschland
kennen und schätzen Surrealistische Elemente, Anspielungen auf die
Popkultur, Genres und Traditionen werden miteinander verknüpft.
Haruki Murakami wurde 1949 in Kyoto,
Japan geboren und wuchs in Kobe auf. Nach
abgeschlossenem Studium verließ er
1975 die Waseda-Universität in Tokio, wo er an schließend sieben
Jahre lang Eigentümer einer kleinen Jazz-Bar war. Sein erster Roman,
«Hear the Wind sing» (1979), brachte ihm den Gunzou-Förderpreis
ein.
Von 1991 an lebten Murakami und seine
Ehefrau vier Jahre lang in den USA, wo er in
Princeton lehrte und
den Roman «Mister Aufziehvogel» verfasste (1994–95, dt. 1998),
für den er den Yomiuri-Literaturpreis erhielt. Nach dem Erdbeben von
Hanshin und dem
Gas-Attentat auf die Tokioter U-Bahn
von 1995 kehrte Murakami nach Japan zurück, wo er zunächst Opfer
des Attentats und schließlich auch Mitglieder der
Aum-Shinrikyo-Sekte interviewte.
Die Interviews erschienen in Japan in
zwei Bänden. Eine Auswahl aus beiden Büchern wurde 2002 als
deutschsprachige Ausgabe unter dem Titel «Untergrundkrieg»
veröffentlicht. Zu den Preisen, die Murakami in jüngerer Zeit
erhielt, gehören der Frank O’Connor Internationale
Kurzgeschichtenpreis (Irland, 2006) der Franz-Kafka-Preis
(Tschechien, 2006) und der Asahi-Preis (Japan, 2006).
Seit geraumer Zeit ist der Künstler
Ryo Takeda dem „Erfurter Zughafens“ zugehörig mit verschiedenen
Programmen unter dem Motto »Ryo Takeda liest« unterwegs. Neben
seiner musikalischen Tätigkeit hat er sich damit zu einem gefragten
Mann in der Thüringer Literatur– und Leseszene entwickelt, der
auch über die Grenzen hinaus gerne gesehen und gehört wird. Mit
Texten junger Autoren ist er auf Lesereise oder spontan in Parks,
Cafés und bei ZDFkultur im Bauhaus Dessau oder als Lesestimme für
„Clueso“ zu erleben. Als Halbjapaner trägt Ryo Takeda ein Stück
japanische Identität in sich. 2004 reiste er für mehrere Monate
nach Japan, frischte Verwandtschaften auf und begab sich auf
Entdeckungsreise.
Nach Anlaufschwierigkeiten wollte er am
Ende fast nicht mehr zurück. »Wieder in Deutschland bekam ich
»Mister Aufziehvogel« geschenkt und fand darin die Medizin für
mein Fernweh nach Japan«, erinnert sich Ryo. Und natürlich blieb es
nicht bei ein oder zwei Romanen. Mittlerweile hat er fast alles von
und über Haruki Murakami gelesen und schätzt besonders die kurzen
Erzählungen. Ryo Takeda präsentiert eine Auswahl an
Kurzgeschichten, darunter auch die
bekannteste Erzählung »Wie ich eines schönen Morgens im April das
100%ige Mädchen sah«.
Die
Stadt Nordhausen lädt herzlich zu diesem literarisch-künstlerischen
Abend in das Kunsthaus Meyenburg ein. Der Eintritt an der Abendkasse
beträgt 8,00 €.
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