Montag, 11. August 2014

Kandidaten zur Wahl 2014: Menschen wie Du und ich?

Die Landtagswahl in Thüringen am 14. September rückt näher und damit die Entscheidung, wen man als Wähler seine Stimme geben soll. Der „Nordhäuser Unternehmerverband“ (NUV) hatte mit der Podiumsdiskussion mit den zehn Landtagskandidaten aus dieser Region am 14 Juli den Anfang gemacht und seinen Mitgliedern unter der Moderation von Peter Stefan Greiner die Möglichkeit gegeben, die Kandidaten mit ihren Motivationen, Vorstellungen und Absichten kennenzulernen für den Fall, dass sie gewählt würden. Die Zeitungen berichteten ausführlich und zitierten den Vorsitzenden des Verbandes, Hans-Joachim Junker, mit dem Resumee, „es sei wichtig gewesen, die neuen Gesichter gesehen zu haben“ (TA am 14.07.14)
Die Zeitung schloss ihren Bericht mit dem Hinweis: „Am 4. September gibt es eine aktuelle Podiumsdiskussion unserer Zeitung kurz vor der Wahl in der Aula des Herder-Gymnasiums.“
Und sie bereitet diese Podiumsdiskussion offensichtlich sehr sorgfältig vor, damit die Teilnehmer am 4. September schon mal wissen, mit wem sie es da zu tun bekommen. Dazu kündigte die „Thüringer Allgemeine“ am Mittwoch, 6. August 2014 auf ihrer Titelseite an, den Bewerbern immer mittwochs ganz private Fragen zu stellen (Auszug): „Welche TV-Serie schauen Sie? Was darf im Kühlschrank nicht fehlen?“ (Ende des Auszugs). Eine wirkliche Privatsphäre gibt es also schon bei Kandidaten für eine Landtagswahl nicht mehr. Und die Kandidaten machen auch widerspruchslos mit, wie der Lokalteil gleich am selben Mittwoch zeigt.
Ließ es also der NUV noch damit bewenden, die neuen Gesichter gesehen zu haben, offeriert die TA auch gleich noch, was zum Beispiel Inge Klaan (CDU) und Katja Mitteldorf (LINKE) notwendigerweise im Kühlschrank hat, wie sie sich am besten entspannen, was sie gerade lesen – und einiges mehr. Die anderen Kandidaten werden dann jeweils mittwochs folgen.
Nun mag es ja Leser geben, die derart persönliche Ambitionen und Interessen der KandidatInnen interessieren, vielleicht ist es für manche sogar für ihre Wahl am 14. September (mit-)entscheidend. Für mich ist es lediglich Anstoß zu der Überlegung, ob ich an der Podiumsdiskussion am 4. September teilnehme, wenn ich davon ausgehe, dass sich Niveau und Inhalte der Befragung, das sich hier andeutet, im Herder-Gymnasium fortsetzen könnte. Oder aber die Atmosphäre des Veranstaltungsortes doch zu einem etwas anspruchsvolleren Verlauf anregt!?

Der Tagestipp an jenem Mittwoch, den 6. August in der „Thüringer Allgemeine“ lautete: „...Im Schlaf erholt sich nicht nur unser Körper, sondern vor allem unser Gehirn.“ Ich würde das eigentlich gern denen anheim stellen, die diese Podiumsdiskussion am 4. September auf diese eingeleitete Weise vorbereiten. Und gehe dann auch mal schlafen.

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