Freitag, 1. August 2014

Karstwanderweg: abwechslungsreich bis abenteuerlich (Kleiner Erlebnisbericht)

333 Tipps für ein längeres Leben offeriert die „Thüringer Allgemeine“ derzeit so nach und nach, von denen der am 25. Juli lautete: „Jeder Meter, den Sie zu Fuß gehen, verlängert Ihr Leben“. Ohne darüber polemisieren zu wollen habe ich dann immerhin die Hoffnung, noch einige Jahre zu Fuß gehen zu können.

Der Karstwanderweg gehört zu den Wegen, die ich gern für längere Wanderungen nutze, vornehmlich auf Teilen von Niedersachswerfen ostwärts bis etwa Steigertal, Obere Grasmühle und Kalkhütte. Oder in umgekehrter Richtung.
Nachdem mich vor einigen Jahren der frühere Nordhäuser Baudezernent Dietrich Beyse mal winters in Buchholz „auflas“ und mich dadurch vor einem drohenden Herzinfarkt bewahrte, habe ich danach meine Gewohnheit geändert und fahre seitdem mit dem Bus an einen Ausgangspunkt, von dem aus ich dann zurück nach Nordhausen wandere.

Am Mittwoch schien mir die Gelegenheit (wieder) günstig: ich fuhr nach Buchholz und wanderte von dort zunächst über den Pfaffenberg zum Karstwanderweg. Von wo mir ein helles Zelt
geradezu entgegen leuchtete. Ein ungewohntes Bild, das mich anzog: ein seitlich offenes Zelt ließ den Blick auf eine freundliche Innenausstattung zu. Und unweit davon und schon im Wald stieg Rauch auf. Und unversehens traf ich auf eine Köhlergemeinschaft, die gerade einen dort errichteten Meiler geöffnet hatte und die Holzkohle barg. Es soll nur noch wenige solcher Köhlergemeinschaften geben, umso mehr freute ich mich, einer solchen bei ihrer Arbeit begegnet zu sein. Und die schienen erstaunt über einen Wanderer. (Es soll hier auch davon nur wenige
Einzelexemplare geben.) Lauter geschäftige Leute - sogar eine Frau unter ihnen - nur über einige gegenseitige freundliche Bemerkungen hinaus hatten sie keine Zeit für mich zu einem Gespräch.


Ich setzte danach also meinen Weg auf dem Karstwanderweg durch den Wald fort, den ich ja erst unlängst als katastrophal ob seiner vielen, vielen Wasserlaken beschrieben hatte. Geändert hat sich daran nichts und trotzdem hatten sie ihre Mißlichkeit verloren. Weil zwischenzeitlich doch Nutzer dieses Weges jeweils seitlich vorbei
Trampelpfade geschaffen hatten, auf denen man den Wasserkulen ausweichen konnte. Ich trug also meinen Teil am Trampeln bei und hatte darüber hinaus sogar einen Blick auf die schöne Waldlandschaft rings um das Harzfelder Holz und Giebichenhagen übrig.

Was dann nach Verlassen des Waldes kam, war bekannt, nur ändert sich in der offenen Landschaft das Bild durch die landwirtschaftliche Nutzung und Bearbeitung. Die Rüdigsdorfer Schweiz gehört sichtlich dazu.


Nachdem also dieser Teil des Tages und Weges „bewältigt“ war, stand „Kunst & Kaffee“ auf dem Programm. Davon handelte mein vorheriger Eintrag mit sehr viel anders gearteten Eindrücken. Und der schließlich ganz persönlichen Einsicht, dass mein Durchstehvermögen Grenzen hat. 


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