Dienstag, 1. April 2014

Leben in der Demografie (Eine kleine Betrachtung)

Gestern handelte mein Eintrag vom 16. Forum „Berufsstart“, zu dem ich von der Kreissparkasse Nordhausen eingeladen worden war. Und ich bedanke mich hier ausdrücklich für diese Einladung, weil ich sie als Zeichen dafür werte, dass ich bei ihr offensichtlich noch nicht der demographischen Entwicklung zum Opfer gefallen bin. Wie das in zunehmenden Maße bei anderen Institutionen, Parteien, Vereinen und sonstigen Einrichtungen der Fall ist. Dabei betone ich ebenso ausdrücklich, dass ich darin keinen Grund zur Klage sehe, weil das nun mal im Lauf der Zeit begründet ist. Ich hatte bisher lediglich in einem Falle Grund zur Verwunderung: als mir nämlich vom Herausgeber der „Neuen Nordhäuser Zeitung“ (nnz) am 19.11.13 per Mail in sehr persönlicher Weise mitgeteilt wurde, dass sich trotz meiner Behinderung, die nun mal Teil des Alters ist, nicht (mehr) das Universum um mich dreht. Dabei war ich in meinem langen Leben noch nie so vermessen, einen solchen Anspruch zu erheben, sondern bat zuvor lediglich um etwas Rücksicht bei Veranstaltungen, was die Sicht zum unmittelbaren Geschehen betrifft.

Es genügt also durchaus, wenn man mir als alternden Menschen stillschweigend durch Streichen aus der Verteilerliste bedeutet, dass meine Mitwirkung am gesellschaftlichen oder öffentlichen Leben insoweit nicht mehr gefragt ist. Umso mehr, als ich ja auch von mir aus darauf bedacht bin, das diesbezügliche Geschehen zunehmend von der Peripherie aus zu betrachten und gfls. mit einen Eintrag hier in meinem Blog bedenke.

Und da fällt mir nun gerade in diesen Tagen im Vorfeld der Kommunalwahlen auf, dass sich einzelne Kandidaten in sehr individueller Weise zu empfehlen versuchen. Das ist durchaus legitim und sogar erwünscht. In der TA etwa stieß ich auf den Leserbrief des TA-Lesers Hans-Georg Backhaus, der sich freut, dass über den Namen des „Bürgerhauses“ noch einmal nachgedacht werden soll. Das ist an sich ein normaler Vorgang. In der nnz findet sich der gleiche Leserbrief, dort allerdings mit dem Namenzusatz „Mitglied der SPD“ Warum wohl? Weiß man, dass Hans-Georg Backhaus „Abfallberater“ (siehe nnz am 07.03) beim Landratsamt Nordhausen und sonst bei der nnz offensichtlich zuständig ist für Kultur und Kunst, neuerdings aber auch SPD-Kandidat für den Stadtrat, bekommt dieser Zusatz für mich schon ein „G'schmäckle“. Ich verstehe deshalb nicht recht, warum mir unlängst mal vom Herausgeber der nnz zum Vorwurf gemacht wurde, den Mann als „Abfallreporter“ bezeichnet zu haben: der Unterschied zum „Abfallberater“ (oder umgekehrt) ist doch - schon rhetorisch und medial gesehen - wirklich nicht groß. Und in seiner Bedeutung jedenfalls geringer, als eine Eigenwerbung der nnz, die öffentlich und sogar in den überregionalen Medien als sexistisch eingeschätzt und kritisiert wurde. Vom Verursacher aber sogar noch verteidigt wird. Warum also sollte ich nicht auch meine Meinung äußern dürfen, die noch nicht einmal auf Öffentlichkeit abzielende Wirkung ausgerichtet ist?
Übrigens: in der nnz finde ich eine Rezension zum Musical „Singin in the Rain“, unterzeichnet von Olaf Schulze, eigentlich Leiter des Offenen Kanals und neuerdings bekanntlich pl-Kandidat für den Kreistag auf der Liste der SPD. Kein Grund zur Kritik, denn „Ein Hundsfott, der böses dabei denkt“ heißt es schon in der Geschichte. Über Hintergründe könnte man immerhin spekulieren. Das aber liegt mir nicht. Aber das Geschehen vom Rande aus zu betrachten und gelegentlich meine Meinung äußern lasse ich mir ganz sicher noch eine zeitlang nicht nehmen.

Das ist übrigens mein Eintrag zum 1. April. Man muss ihn deshalb nicht ernst nehmen, kann es aber.  

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