Übertarifliche Bezahlung in der Zeitarbeit an der Tagesordnung
Münster, 30.04.2014 (iGZ). Um
bis zu 4,8 Prozent stiegen die Tariflöhne der Zeitarbeitsb
ranche zum Jahreswechsel an. Trotz der ohnehin schon kräftigen Erhöhung
zahlten Ende Januar 90,7 Prozent der iGZ-Mitgliedsunternehmen
profilbezogen übertarifliche Entgelte. Das ergab die jüngste Auswertung
des iGZ-Mittelstandsbarometers, einer regelmäßigen Befragung der
Mitglieder des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen
(iGZ). Dabei zeigt sich, dass der Fachkräftemangel sich zunehmend in der
Bezahlung der Zeitarbeitskräfte widerspiegelt: je höher die Ausbildung,
desto höher die Chance auf eine übertarifliche Bezahlung – zusätzlich
zu dem ohnehin schon höheren Grundlohn. 83,5 Prozent der über Zeitarbeit
beschäftigten Akademiker erhielten Ende Januar übertarifliche Zulagen,
bei Facharbeitern lag dieser Anteil bei 75,7 Prozent. Selbst im
Helferbereich bekam noch mehr als jeder zweite Angestellte einen Lohn
ausgezahlt, der über die Vorgaben des iGZ-DGB-Tarifwerkes hinausgeht. In
hohen Löhnen sehen die iGZ-Mitglieder vor allem einen Vorteil für die A
kquise neuer Mitarbeiter. 84,3 Prozent der Befragten glauben, leichter
neue Mitarbeiter gewinnen und binden zu können. Denn gute
Verdienstmöglichkeiten mache Zeitarbeit für Erwerbspersonen attraktiver,
was letztlich auch zu einer höheren Akzeptanz in der Gesellschaft
führe. Aber, waren sich die iGZ-Mitglieder in der Quartalsbefragung
einig, Zeitarbeit werde deutlich teurer. Zwar bleibe die Flexibilität
für den Kunden erhalten – laut Studie des Bundesministeriums für Bildung
und Forschung Hauptgrund für den Einsatz von Zeitarbeit in Deutschland.
Für diese Flexibilität müssen Kundenunternehmen aber künftig mehr
bezahlen, bejahten 95,7 Prozent der iGZ-Mitglieder. Etwas mehr als die
Hälfte der Befragten rechnet daher mit einem Rückgang der Zeitarbeit.
Aktuell sind in Deutschland rund 730.000 Zeitarbeitskräfte beschäftigt.
Laut aktuellem iGZ-Mittelstandsbarometer arbeiten 89,6 Prozent von ihnen
in Vollzeit, 83,2 Prozent haben unbefristete Arbeitsverträge. Die
meisten
Zeitarbeitskräfte (48,1 Prozent) sind im Zuständigkeitsbereich der IG
Metall tätig.
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