Montag, 28. April 2014

Die Vision eines Vier-Sterne-Hotels in Nordhausen

Mir sind noch gut Bemühungen und Verhandlungen um ein Golf-Hotel in Erinnerung, die ein Bauunternehmer vor gut zwanzig Jahren im Auftrag einer Schweizer Investorengruppe mit der damaligen Nordhäuser Stadtverwaltung führte. Die näheren Umstände spielen heute keine Rolle mehr, die Verhandlungen scheiterten, der Bauunternehmer starb Jahre später und damit der erste Versuch, in Nordhausen nach der Wende ein Mehrsterne-Hotel zu etablieren. Ob es Zukunft gehabt hätte, muss hier nicht mehr erörtert werden.

Nun lese ich in der „Nordhäuser Allgemeine“ vom 24.04. von dem neuesten und jüngsten Ansinnen, in Nordhausen ein Vier-Sterne-Hotel zu errichten. Zwischen jenem ersten Versuch und diesem jüngsten Ansinnen gab es einige weitere Überlegungen und Pläne dieser oder ähnlicher Art. Die mir zum Teil bekannt sind, auf die ich aber ebenso wenig eingehen brauche. Weil sie allesamt schon im Ansatz scheiterten.

Nun wird dieses jüngste Ansinnen nach dem NA-Bericht vom „Nordhäuser Unternehmer-Verband“ (NUV) gestellt. Belegt und begründet mit Hinweisen auf Tagungen, die stattfinden könnten, auf Feierlichkeiten, Übernachtungen, und, und, und. „Deshalb fordert der NUV, endlich an der Ansiedlung eines Tagungshotels zu arbeiten – und damit auch an einem Saal, der größere Ereignisse aushalte.“ Und Helmut Peter zeigt sich überzeugt, dass die Auslastung dieses Hotels bei 60 Prozent liegen würde, schreibt die NA.

Nun gehören zu den Mitgliedern des NUV die Geschäftsführer(in) der Bauunternehmen wie etwa WARESA Bau GmbH, Henning GmbH oder auch die Heck Bau GmbH, die gerade derzeit stark im Wohnungsbau engagiert sind. Weil Bedarf an höherpreisigen Wohnungen besteht, wie SWG feststellte. Sie hätten es am ehesten in der Hand, ein solches Hotel zu bauen. Eine Auslastung von 60 Prozent müsste eigentlich jeden potentiellen Investor mobilisieren. Warum also tun sie es nicht?

Während man sich nach dem Bericht schon Gedanken über geeignete Standorte macht, die allerdings auch schon früher Gegenstand von Überlegungen waren, erinnere ich mich an Gespräche mit Vertretern der DEHOGA Thüringen, die in der Vergangenheit gelegentlich Gesprächspartner waren. Und zu deren Aufgaben auch die Erstellung von Gutachten über Standorte und Rentabilitäten von Hotels gehören. Warum bestellt der NUV kein solches? Es könnte zu einem Ergebnis führen, das mir schon früher als Vermutung begegnete. Und schlicht lautet: „Ortsnotwendig aber unrentabel“. Banken kennen solche Ergebnisse und verhalten sich entsprechend. Wer aber kann sich das leisten?


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