Donnerstag, 24. April 2014

Eine Verlautbarung, die mich mobilisierte

Gemeint ist die gerade zuvor eingestellte Mitteilung aus dem Nordhäuser Rathaus, nach der sich in der vergangenen Woche Hannelore Haase, Kulturdezernentin der Stadt Nordhausen, René Kübler, Geschäftsführer des Horizont e.V. und Heinz Bornemann, Leiter des Schullandheims Harzrigi, zu einem Informationsaustausch trafen (siehe entsprechenden Eintrag).

Ich kenne dieses Schullandheim seit Jahren aus Besuchen zu verschiedenen Anlässen und bei Wanderungen und Begegnungen mit Schülergruppen innerhalb des Waldgebietes ringsum. Und finde es gut, dass sich die Kulturdezernentin nun auch über die Situation des Schullandheims informieren ließ.

Was mich allerdings mobilisierte, war die Erörterung der Wege in diesem Gebiet. Ich kenne nicht so sehr die Beschaffenheit des Fahrweges, der von der Straße (Nordhausen - Petersdorf) zum Schullandheim führt, umso mehr aber den Wanderweg von der Gumpe am Schullandheim vorbei nach Harzrigi. Von dem Hannelore Haase wußte, dass er bei den Nordhäusern auch als beliebte Wanderstrecke gilt. Und der sogar für Nachtwanderungen der Kinder des Schullandheimes genutzt wird, wie Bornemann bemerkte.

Ich machte mich also spontan auf den Weg, um mir ein aktuelles Bild vom Zustand dieses Wanderweges am Schullandheim vorbei zu machen. Der durch die Waldarbeiter im vergangenen Jahr in einem katastrophalen Zustand verlassen worden war. (Noch im März befand sich der Weg in einem schlimmen Zustand, wie zwei der Bilder in der Gegenüberstellung
zeigen). Und um mich mit dem Schulleiter über die gegenwärtige Situation zu unterhalten. Auf dem Weg nach dort hatte ich übrigens eine bemerkenswerte Begegnung. Auf den Zweck meines Weges hingewiesen, zeigte man sich recht aufgeschlossen und interessiert

Und ich tat gut daran, den derzeitigen Wegzustand in Augenschein zu nehmen, denn offensichtlich hatte man ihn vor Ostern wenigstens noch in einen begehbaren Zustand gebracht. Und das freut mich natürlich als eifriger Nutzer bei meinen Wanderungen.

Im Schullandheim traf ich dessen Leiter Heinz Bornemann nicht etwa am Schreibtisch oder bei Verwaltungsarbeiten, sondern mit der Harke in der Hand bei Pflegearbeiten im Gelände des Heimes. Auch Bornemann freute sich im folgendem Gespräch über die jüngsten Verbesserungen im Zustand des Wanderweges. Er räumte aber auch ein, dass der Gesamtzustand von Wald und Wegen im Umkreis des Schullandheims keine Empfehlung darstellt. Kinder und Schüler mögen das zwar lockerer sehen als Erwachsene und Wanderer, aber den Eindruck, den sie aus ihrem Aufenthalt vom Umfeld mitnehmen, könnte doch nachwirken. Und
wenn eine Lehrerin während einer Nachtwanderung stürzte, kann das nicht weiter verwundern. Die Beschaffenheit der Wanderwege sollten aber Exkursionen dieser Art ermöglichen, die nun mal ins Programm einer solchen Einrichtung gehören. Sie sollten aber zu Erlebniseindrücken führen, die Schüler und Lehrkräfte gern mit nach Hause nehmen können.

Meine in diesem Zusammenhang gestellte Frage nach dem Lehrpfad, auf den unterhalb des Schullandheims hingewiesen wird, ergab ein weiteres Problemfeld: es bezieht sich nach Auskunft
Bornemanns auf die zahlreichen überdachten Informationstafeln im Waldgebiet rings um das Schullandheim, die sich – wohl noch zu DDR-Zeiten eingerichtet – inzwischen in einem teilweise beklagenswerten Zustand befinden. Bornemann meint zwar, dass bei Zurverfügungstellung geeigneter Hölzer, Nägel und Farben eine Wiederherstellung in Eigeninitiative möglich wäre, die folgende Augenscheinnahme aber lässt vermuten, dass da mehr der Wunsch der Vater des Gedankens ist.


Ich verließ Bornemann und das Landschulheim einmal mehr in der Überzeugung, dass diese Einrichtung des Horizont e.V. alle Merkmale einer ausgezeichneten Bildungs- und Erlebnisstätte besitzt. Mit einer Umgebung allerdings, die dieser Qualität angepasst werden müsste, um sich ohne Einschränkung als vorbildliche Einrichtung dieser Art zu empfehlen. Dass
für die Zukunft weitere solcher Treffen zwischen der Kulturdezernentin und den Verantwortlichen des Schullandheimes stattfinden sollen lässt immerhin hoffen, dass dann auch die derzeit im Umfeld bestehenden Defizite behoben werden. Und dann der Wanderweg nach Harzrigi selbst wieder so beliebt wird, wie das früher der Fall war. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen