Gestern also wurde die Ausstellung
„Malerei und Grafik“ der Künstlerin Ulrike Theusner in der
Galerie der Kreissparkasse Nordhausen eröffnet, auf die ich in
meinem Eintrag am 30. März („Erneut stellt sich Kunst weiblich
vor“) aufmerksam machte. Von
der die Kunsthistorikerin Susanne Hinsching anlässlich der
Vernissage am 11. März (Ausstellung Pommer) als Laudatorin meinte,
dass Nordhausen zwar nicht New York ist, aber es doch schön ist zu
wissen, dass hier die Werke von Künstlerinnen und Künstlern
gleichermaßen geschätzt und präsentiert werden.
Und
mit Ulrike Theusner stellt sich eine Künstlerin mit ihren Werken
vor, mit denen ich mich heute erst wirklich bekannt machen muss,
nachdem ich gestern erst einmal von der Persönlichkeit der jungen
Frau so überrascht und nachhaltig beeindruckt war, dass ich vorerst
dieses „weibliche“ auf die Künstlerin selbst beziehe. Weil ich
einfach von der Natürlichkeit, Unbefangenheit und dem offenen Wesen
dieser Frau so eingenommen wurde, dass ich meinen Blick mehr auf sie
richtete als auf ihre Werke. Und mir dazu auch reichlich Gelegenheit
gegeben war, ganz im Gegensatz zu ihrer Vorstellung im vergangenen
Jahr im Kunsthaus Meyenburg, als sie dort als Grafikpreisträgerin
der Insetraut Glock-Grabe-Stiftung ausstellte. Und stets von einer
Vielzahl Gästen umringt war.
Diesmal
waren es sehr viel weniger Teilnehmer an der Vernissage, was nach
allen Berichten und Erfahrungen nicht an dieser beeindruckenden Frau
und Künstlerin oder ihren Werken gelegen hat. Die sich allein schon
durch die künstlerische Einschätzung – aktuell auch gestern in
der Laudatio des Dr. Jörk Rothamel (Galerie ROTHAMEL, Erfurt)
bestätigt, in nahezu atemberaubender Weise profiliert hat. Einer
laudatio, die übrigens auch mehr einem vertrauten Dialog mit der
Künstlerin und ihren ausgestellten Werken glich. Und davon abgesehen
auch durch die Vielzahl an Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen in
nahezu allen Teilen dieser Welt. Im Verein mit ihrem Vater, der
virtuos auf der Gitarre die Vernissage musikalisch umrahmte, bildete
dieses familiäre Duo eine künstlerische Harmonie ersten Ranges.
Dass
mir die Künstlerin durch Dr. Wolfgang Pientka, Vorsitzender des
Fördervereins Kunsthaus Meyenburg vorgestellt wurde, konnte mich
schon längst nicht mehr überraschen, scheint er doch mit der Kunst
und deren InterpretInnen bestens bekannt zu sein. Es ihm zumindest
auch leicht fällt, entsprechende Verbindungen zu knüpfen. Und
Gleichgesinnte teilhaben zu lassen und einzubeziehen.
Und
zur Ausstellung selbst hier als Einstieg ein Auszug aus dem Katalog
„Der Abgesang“: „Ihre Zeichnungen und Grafiken wie auch ihre
Malerei und Installationen sind großartig, gleich welche Technik sie
auch ausübt oder welchem Thema sie sich auch immer widmet. Ulrike
Theusner gehört zu den wenigen Ausnahmeerscheinungen in der
bildenden Kunst, die man als Kunsthistoriker kennenlernen darf und
von denen man hofft, dass sie ihr großes Talent an niemanden und an
nichts verschwenden, am wenigsten an die Moden und Beliebigkeiten des
Kunstmarkts. Höchstens nur an sich oder an ihre Kunst.“ Soweit der
Auszug. Und wer – wie ich - während der Vernissage Gelegenheit
hatte, einen Eindruck vom Verhältnis des Laudators Dr. Jörk
Rothamel zu der Künstlerin (oder umgekehrt) zu bekommen, darf
immerhin hoffen, dass die Künstlerin mit ihm eine entsprechende
Begleitung hat, die richtungweisend wirkt.
Ich mache mich jetzt in der Gewissheit auf den
Weg, dass zumindest die Künstlerin nicht weiblicher sein kann. Um nun eigene Eindrücke ihrer Werke zu bekommen. Und
melde mich dann wieder.
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