Rosin: „Kindern ist nicht geholfen, wenn der Kindergarten kostenfrei, aber marode und personell schlecht ausgestattet ist“
Erfurt – Die CDU-Landtagsfraktion kritisiert die
Einführung eines zweiten beitragsfreien Kindergarten-Jahres als „linken
Populismus“ und teures Wahlkampfgeschenk der linken
Koalitionsfraktionen. „Thüringen bekommt vom Bund bis 2022 circa
138 Millionen Euro, um in den Einrichtungen die Qualität der Betreuung
zu verbessern“, sagte die Sprecherin für frühkindliche Bildung, Marion
Rosin, in der Landtagsdebatte am Freitag. „Wie es danach um die
Finanzierbarkeit des geplanten weiteren beitragsfreien
Kindergarten-Jahres bestellt ist, wird einerseits nicht geklärt,
andererseits hat ein Beitragserlass für Eltern keine Auswirkungen auf
die Qualität in den Einrichtungen.“ Wichtiger als langfristig nicht
finanzierbare Wahlkampfgeschenke seien doch ein guter
Fachkraft-Kind-Schlüssel, bedarfsgerechte Angebote in den Kindergärten,
Gewinnung und Sicherung qualifizierter Erzieher und Erzieherinnen sowie
Stärkung der Kita-Leitungen. „Das alles leistet das vorgelegte
Kindertagesstättenbetreuungsgesetz der Koalitionsfraktionen
kaum bis gar nicht.“ Die im Gesetz vorgeschlagene Änderung des
Betreuungs- wie auch Personalschlüssels bleibe weit unter den
Möglichkeiten dessen, was mit 138 Millionen Euro in den Kindergärten
verbessert werden könnte und sei - so Rosin - nur eine „kosmetische
Maßnahme“. Die CDU-Fraktion hatte in der Vergangenheit mehrfach von
Rot-Rot-Grün eine Reform der Erzieherausbildung gefordert. Passiert ist
nichts. Rosin verwies in diesem Zusammenhang zudem auf eine
Bertelsmann-Studie, nach der 67 Prozent der befragten Thüringer
Eltern bereit wären, einen höheren Eltern-Beitrag zu zahlen, wenn sich
dafür die Qualität der Kindergärten verbessern ließe.
Matthias Thüsing
Pressereferent
Erfurt am 29.03.2019
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