Freitag, 29. März 2019

Neues Förderinstrument im Jobcenter gut gestartet

René Fuhrmann und Nico Deutl sind ein gutes Team. Dabei arbeiten die beiden noch gar nicht lange zusammen. Erst im Februar hat René Fuhrmann beim Nordhäuser
Blumengeschäft „Blumenwiese“ angefangen, das Nico Deutl und seine Frau Anja betreiben. „Wir hatten gleich ein gutes Arbeitsverhältnis“, sagt René Fuhrmann. „Vorher war ich immer alleine unterwegs, aber inzwischen haben wir so viele Aufträge, dass ich Unterstützung brauchte“, ergänzt Nico Deutl, der sich im Geschäft um die Arbeiten „außer Haus“ kümmert. „Wir übernehmen ganz unterschiedliche Aufgaben im Landschaftsbau, vom Gestalten eines Gartens bis hin zur Pflege, zum Beispiel Rasenmähen, Baumpflegearbeiten oder Baumfällungen. Wir arbeiten für private Auftraggeber, für Städte und Gemeinden und da ist gerade jetzt im Frühjahr viel zu tun.“

Da kam das neue Teilhabechancengesetz genau zum richtigen Zeitpunkt. Mit diesem zum Jahresbeginn gestarteten Förderinstrument unterstützt das Jobcenter des Landkreises Nordhausen auch den neuen Job von René Fuhrmann im Geschäft „Blumenwiese“. „Durch unsere gute Zusammenarbeit mit Unternehmen, Kommunen, Vereinen und freien Trägern konnten wir das neue Teilhabechancengesetz sehr schnell mit Leben füllen“, so Jobcenter-Geschäftsführer Heiko Röder. „Schon im Januar konnten wir die ersten Teilnehmer vermitteln. Jetzt, nach rund drei Monaten, liegen uns mehr als 60 Anfragen vor und rund 40 Anträge konnten wir bereits bewilligen.“ Mit dem Teilhabechancengesetz kann das Jobcenter gezielt Menschen unterstützen, die seit zwei Jahren und länger auf Arbeitssuche sind. Gezahlt werden Lohnkostenzuschüsse von 50 bis zu 100 Prozent für zwei bis zu fünf Jahre - auch für reguläre, tarifgebundene Tätigkeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Zudem können bei Bedarf Weiterbildungen und eine Betreuung zur besseren Integration in den Arbeitsalltag gefördert werden.


Elke Wilde, die als Arbeitsvermittlerin im Arbeitgeberservice auch René Fuhrmann betreut, begrüßt das große Interesse gerade von Unternehmen. „Unser Ziel ist es natürlich, dass die Beschäftigung auch nach dem Auslaufen der Lohnzuschüsse fortgesetzt wird bzw. die Teilnehmer in der geförderten Beschäftigungszeit so viel lernen und praktische Fertigkeiten  sammeln, so dass sie anschließend gute Chancen haben, eine Arbeit zu finden“, sagt Elke Wilde. Ähnlich verhält es sich auch bei René Fuhrmann. Der 46Jährige ist gelernter Fließenleger, hat aber während einer Maßnahme beim Harzklubzweigverein in Auleben bereits Erfahrungen in der Landschaftspflege gesammelt. „Daher kannten wir uns und mir ist seine Arbeitsweise positiv aufgefallen“, erinnert sich Nico Deutl, der selbst aus einer Gärtnereifamilie in der Goldenen Aue stammt. Durch die Unterstützung des Nordhäuser Jobcenters konnten die Deutls René Fuhrmann schon nach kurzer Zeit einstellen. „Ein solches Regelinstrument gab es bislang nicht“, betont Heiko Röder. „Wir können mit dem Teilhabechancengesetz auch klassische wirtschaftliche Tätigkeiten fördern und damit auch einen Neustart in den allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglichen.“

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