Grimms Märchen auf der Spur
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Nordhausen (psv). Die Ausstellung „Ruckediguh…Die
Grafik dazu“ im Kunsthaus Meyenburg erfährt bei den Besucherinnen und
Besuchern große Beliebtheit. Das
Ausstellungsprogramm wird nun durch
einen Vortrag am Dienstag, den 26. März, um 19
Uhr ergänzt. Dr. Bernhard Lauer, Vorsitzenden der Brüder
Grimm-Gesellschaft e.V., der auch einen Teil seiner privaten
Märchenillustrationen für die Sonderausstellung zur Leihe stellt, wird
sich dem Thema „Herkunft der Märchentraditionen“ widmen.
Das museumspädagogische Begleitprogramm der
Ausstellung, wie die „Märchenstunde“ jeden Dienstag 10 Uhr oder die
Kindermärchenzeit, jeden Samstag von 15 bis 17 Uhr, findet beim den
jüngsten Märchenfans regen Andrang. Programmhighlights im
Kunsthaus Meyenburg sind Märchenlesungen, wie die der Chefdramaturgin
des Theaters Nordhausen Dr. Anja Eisner am vergangenen Sonntag oder
einer Lesung in Nordhäuser Mundart mit Prof. Zwanziger, terminiert für
den 21. März, wo Märchen wie „Aschenputtel“ oder
„Schneewittchen“ - gespickt mit einer Prise Humor - auf der
Tagesordnung stehen.
Die Ausstellung zeigt noch bis zum 7. April 2019
die Überlieferungs- und Illustrationsgeschichte der Märchen der Gebrüder
Grimm. Die berühmten "Kinder- und Hausmärchen" (zuerst: Berlin 1812–15)
wurden durch die Brüder nach zahlreichen mündlichen
und schriftlichen Quellen zusammengetragen und bearbeitet. Für viele
bekannte
Geschichten, wie z.B. „Rotkäppchen“, „Dornröschen“,
„Aschenputtel“, „Der Gestiefelte Kater“ oder „Frau Holle“, spielt die
romantische Erzähltradition eine wichtige Rolle. Viele Motive
schöpften die Kasseler Märchensammler und Sprachforscher dabei aus der
neapolitanischen Sammlung "Lo Cunto de li cunter" (Das Märchen der
Märchen) von Giambattista Basile (Neapel 1632–37) oder den "Contes de ma
Mère Loye" (Märchen von Mutter Gans) von Charles
Perrault (1697). Auch in der mündlichen Überlieferung spielt die
romanische Tradition eine wichtige Rolle, denn unter den Kasseler
Märchenbeiträgern der Brüder Grimm gibt es viele, deren Vorfahren von
hugenottischen Glaubensflüchtlingen abstammten, die nach
1685 in großer Zahl auch nach Hanau und Kassel kamen.
[Fotos: Stadtverwaltung Nordhausen]
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