Kowalleck: 200 Millionen Euro realistische Größe für Ramelows neue Steuer
Erfurt – Die von Ministerpräsident Bodo Ramelow
angestrebte Einführung einer neuen Kultursteuer wird die CDU-Fraktion im
Thüringer Landtag auf die Tagesordnung des Plenums setzen. Das hat der
haushalts- und finanzpolitische Sprecher
der Fraktion, Maik Kowalleck, heute in Erfurt angekündigt. „Millionen
Steuerzahler freuen sich darüber, dass nach Jahrzehnten endlich der
Solidaritätszuschlag abgeschafft wird, da kommt Bodo Ramelow mit einem
neuen Steuerzuschlag um die Ecke, der nach seinen
nebulösen Einlassungen etwa die gleiche Höhe haben könnte“, sagte
Kowalleck. Nach seinen Worten ist der Vorschlag umso befremdlicher,
„weil das ursprüngliche Motiv die Finanzierung von Moscheegemeinden ist.
Dafür eine staatliche Zwangsabgabe einzuführen, alle
Bürger zur Kasse zu bitten und das Kirchensteuersystem zu zerschlagen,
ist aberwitzig“, so der CDU-Abgeordnete.
Anders als die Kirchensteuer, die
Kirchenmitglieder freiwillig an die Kirchen zahlen, wäre die
Kultursteuer eine staatliche Abgabe, der sich niemand entziehen kann.
Zwar können die Steuerpflichtigen entscheiden, wem sie zugutekommt,
zahlen müssen sie jedoch in jedem Fall. Vertreter der LINKEN hatten in
einer von der Union beantragten Aktuellen Stunde zum Thema Ramelows Idee
als ein „Nichts“, als „Luftschlösser“ oder „heiße Luft“ qualifiziert.
Darum handelt es sich nach einer neuerlichen,
diesmal ausführlicheren Einlassung des Thüringer Ministerpräsidenten
nun offensichtlich nicht. „Der Vorschlag Ramelows greift tief in das
Staatskirchenrecht und in das Steuerrecht, aber auch in
verfassungsrechtlich verbürgte Garantien ein“, so Kowalleck.
Der Finanzpolitiker verdeutlichte, „dass es bei
der Kultursteuer nicht um Peanuts geht“. In einem Interview mit dem
Evangelischen Pressedienst hatte Ramelow zur Höhe der geplanten
Kultursteuer gesagt, sie solle zwischen der italienischen
Kultursteuer und der jetzigen Kirchensteuer liegen. Das heißt, der
geplante Steuerzuschlag auf die Einkommen- und Lohnsteuer würde zwischen
0,8 Prozent und neun Prozent liegen. „Er dürfte damit in etwa die Höhe
des Solidaritätszuschlags von 5,5 Prozent erreichen.
Die Einnahmen aus dem Zuschlag beliefen sich 2018 auf knapp
19 Milliarden Euro. In Thüringen zahlten die Bürger 2017 gut
202 Millionen Euro Soli“, rechnete Kowalleck vor. Damit habe man „in
etwa die Summe, um die Ramelow die Bürger für seine Kultursteuer
erleichtern
will. Eine saftige Steuererhöhung“.
Dr. Karl-Eckhard Hahn
Pressesprecher
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