Dienstag, 19. März 2019

„Gemeinsam gegen einsam“ – Bundesseniorenministerin Giffey eröffnet Fachkongress

Bundesseniorenministerin Dr. Franziska Giffey zeichnet erstmals Deutschlands beste Initiativen gegen Einsamkeit im Alter aus

Einsamkeit ist ein vielschichtiges Phänomen mit unterschiedlichsten Ursachen. Vor allem ältere Menschen sind betroffen und brauchen Unterstützung. Bundesseniorenministerin Dr. Franziska Giffey eröffnete heute (Montag) in Berlin den Fachkongress „Einsamkeit im Alter vorbeugen und aktive Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen".

In ihrer Rede unterstrich sie die wachsende Bedeutung des Phänomens: „Wir wollen uns um die Menschen kümmern, die einsam sind oder von Einsamkeit bedroht sind. Jede und jeder einzelne kann das im eigenen Lebensumfeld tun: in der Nachbarschaft und sogar in der eigenen Familie. Einsamkeit vorzubeugen, ist aber auch eine Aufgabe der Gesellschaft. Es ist nicht gut, wenn es dem Zufall überlassen bleibt, ob sich jemand kümmert. Wir brauchen gute Ideen und Angebote, die funktionieren und wirken“, sagte die Bundesseniorenministerin. 

Gemeinsam mit Franz Müntefering, dem Vorsitzenden der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO), zeichnete Franziska Giffey zum ersten Mal die besten Initiativen gegen Einsamkeit im Alter aus – Motto des nationalen Wettbewerbs: „Einsam? Zweisam? Gemeinsam!“.

Bundesseniorenministerin Giffey: „Schicksalsschläge wie Tod, Erkrankung, aber auch Armut steigern das Risiko sozialer Isolation und Vereinsamung bei älteren Menschen. Weil Einsamkeit viele Gesichter und viele Gründe hat, gibt es nicht eine Lösung, sondern viele. Wie vielfältig das Engagement, die Ideen und die Lösungswege sind, beweist unser Wettbewerb. Dass wir dieses Engagement sichtbar machen und würdigen, zeigt: Wir kümmern uns um die Kümmerer. Sie sind Impulsgeber und Vorbild für andere. Ihr Engagement macht unsere Gesellschaft besser. Im Kleinen wie im Großen.“ 

Der BAGSO-Vorsitzende Franz Müntefering betonte: „Ich bin beeindruckt von der Vielfältigkeit des Engagements und der Ideen, sei es in der Stadt oder auf dem Land, im Wohnviertel oder mit mobilen Angeboten. Bei allem spürt man, mit wieviel Herzblut und Kompetenz sich die Projekte und Initiativen – insbesondere auch im ehrenamtlichen Bereich – für Ältere engagieren.“

Den Wettbewerb führte das Bundesseniorenministerium gemeinsam mit der BAGSO durch. Es gab insgesamt 601 Bewerbungen in fünf Kategorien. Eine sechsköpfige Jury aus Kommunen, Wissenschaft und Politik wählte die 15 Sieger in einer gemeinsamen Sitzung aus.

 

Die Preisträger sind:

Kategorie Besuch und Begleitung:

1. Platz: Caritasverband Frankfurt e.V. mit dem Projekt „Wegbegleiter & IKÖ“  

2. Platz: ASB Düsseldorf mit dem Projekt „Geschichtsschreiber“

3. Platz: AWO Stiftung Hamburg mit dem Projekt „Aktion Augen auf“ sowie Tausend Taten mit dem Projekt „NAHbarn“

Kategorie Bildung und Kultur:

1. Platz: Stiftung Generationen-Zusammenhalt in Hamburg mit dem Projekt „Kulturistenhoch2“

2. Platz: ZIS-Zentrum für Migranten und Interkulturelle Studien aus Bremen  mit dem Projekt „Alt ist nicht gleich alt“

Kategorie Mehrgenerationenhaus:

1. Platz: MGH Kaiserslautern mit dem Projekt „Auf Rädern zum Miteinander“

2. Platz: MGH Haßberge mit dem Projekt „Gemeinsam statt einsam“

3. Platz: MGH Bad Dürrheim mit dem Projekt „Im Netz daheim“

Kategorie Sport und Bewegung:

1. Platz: SC Bayer Uerdingen mit dem Projekt „Sportpark Mobil 50+“

2. Platz: Seniorenbeirat der Stadt Uebigau-Wahrenbrück mit dem Projekt „Lange Mobil und sicher zu Hause“

Offene Kategorie:

1. Platz: Seniorenrat Kernen mit dem Projekt „Netzwerk Seniorenrat Kernen“

2. Platz: Bad Bergzabern mit dem Projekt „Telefonring“

3. Platz: Öcher Frönnde aus Aachen mit dem Projekt „Zeitbank“ sowie Pfeiffersche Stiftung Magdeburg mit dem Projekt „Treffpunkt Wohncafe“

Der Preis ist mit insgesamt 22.500 Euro dotiert. Die ersten Plätze aus den Kategorien erhalten dabei jeweils 2.000 Euro, alle weiteren Gewinner 1.500 Euro bzw. 1.000 Euro.

Alle Preisträger und die Projekte und Initiativen aus der Vorauswahl des Wettbewerbs für die Jury (bis zu 50 Projekte) präsentieren sich auf einem Markt der Möglichkeiten während des zweitätigen Fachkongresses gegen Einsamkeit im Alter. Der Fachkongress findet im Anschluss der Preisverleihung statt und dient dem Austausch und der Vernetzung der Akteure. In fünf Fachforen wird über aktuelle Befunde aus der Forschung zum Thema Einsamkeit und soziale Isolation, neue Wege der Begegnung, kommunale Strategien, besondere Zielgruppen und europäische Strategien informiert und diskutiert.

Alle Informationen zum Wettbewerb und zu den Preisträgern finden Interessierte unter www.bmfsfj.bund.de sowie www.bagso.de

Pressemitteilung des Bundesfamilienministeriums  
Veröffentlicht am 18.03.2019 

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