1000 Menschen müssen am Sonntag ab 10 Uhr evakuiert werden
„Wir sind gut vorbereitet und werden diese Herausforderung ruhig bewältigen“
Nordhausen
(psv) Der Blindgänger einer englischen Fliegerbombe aus dem 2.
Weltkrieg muss am Sonntag, dem 2. April, unschädlich gemacht werden.
Er befindet sich nördlich der B 243 auf einem Feld zwischen der
früheren Stadtausfahrt von Nordhausen und der Ortseinfahrt Hesserode.
Die Evakuierungsmaßnahmen beginnen um 10 Uhr. Ab 12 Uhr muss der
Evakuierungsbereich Menschenleer sein.
„Die Bevölkerung kann sich bei Fragen jederzeit an den Cityruf der
Stadt wenden: 03631 / 696 115“, sagte Nordhausens Bürgermeisterin Jutta
Krauth.
Folgende Straßen sind zu evakuieren:
Adlergasse;
Am Holungsbügel; Am Schorfe; Am Vogelherd; An der Alten Schäferei; An
der Salza; An der Werthermühle; Andreas-Hofer-Platz; Darrweg 1a;
Drosselgasse; Elsterstieg; Falkenweg; Finkenstieg;
Freiherr-vom-Stein-Straße 33a, 34 und 34a; Hesseröder Landstraße; Hinter
der Steinmühle; Hüpedenweg; Kasseler Landstraße; Lokomotivenstraße;
Montaniastraße; Paul-Urban-Siedlung; Rabenstieg; Schwalbenweg;
Sperbergasse;
Storchengasse; Taubengasse; Kleingartenanlagen „Am Holungsbügel“,
“Hinter der alten Steinmühle“, „Am Schorfe“,
Darrweg/Freiherr-vom-Stein-Straße.
Zum jetzigen Zeitpunkt steht noch nicht fest, ob die Bombe vor Ort gesprengt werden muss oder entschärft werden kann.
„Alles
ist gut durchgeplant“, sagte Nordhausens Bürgermeisterin Jutta Krauth.
„Egal, ob Entschärfung oder Sprengung. Der Evakuierungsradius beträgt
1000 Meter um den Fundort. Für Menschen, die für den
Evakuierungszeitraum keine Ausweichmöglichkeiten bei Bekannten oder
Verwandten finden, stehen Busse bereit. Diese fahren während der
Evakuierungszeit regelmäßig die Haltestellen `Paul-Urban-Siedlung´ und
`Falkenweg` an und bringen die Personen zum zentralen
Evakuierungspunkt. Dieser ist die Nordhäuser Ballspielhalle in der
Hesseröder Straße. Dort steht die Versorgung durch die Freiwillige
Feuerwehr Sundhausen bereit und die Betreuung erfolgt durch
Hilfsorganisationen
und Helfer“, so Frau Krauth weiter.
Der
Blindgänger wurde aufgrund von Auswertungen von Luftbildaufnahmen
identifiziert. Seine Position in der Erde wurde mithilfe eines Georadars
genau
lokalisiert.
Der
Blindgänger wird am Sonntag nach Abschluss der Evakuierungen um 12 Uhr
freigelegt. Ob entschärft oder gesprengt wird, entscheidet sich am
Sonntag
vor Ort, wenn Sprengmeister Andreas West und seine Kollegen die Bombe
freilegen“, so Frau Krauth. „Bei einer Sprengung müssten auch Teile der
benachbarten A 38 gesperrt werden. Mit Einschränkungen bzw. Sperrungen
muss gerechnet werden zwischen den Anschlussstellen
Nordhausen und Großwechsungen. Auch mit Behinderungen auf der
Bahnstrecke Nordhausen- Wolkramshausen muss gerechnet werden.“
Erst nach Freilegung des Blindgängers könne Andreas West mit Sicherheit sagen, ob es sich
1.
um eine 5-Zentner- oder 10- Zentner –Bombe handelt,
2.
um einen scharfen Zünder handelt,
3.
um einen gefählicheren Langzeitzünder oder einen herkömmlichen Aufschlagzünder handelt,
4.
ob der Zünder vor Ort entfernt werden kann oder ob die Bombe durch Sprengung entschärft werden muss, so Frau Krauth.
Bei
der Sprengung der Bombe würde - im Unterschied zur jüngsten Sprengung
in Leimbach - diese mit einer großen Wasserblase aus Kunststoff
abgedeckt,
die bis zu 70.000 Liter umfasst. Das Sprenggebiet werde darüber hinaus
mit sandgefüllten Big Packs abgeschottet, um mit diesen auch die
Druckwelle in die gewünschte Richtung zu lenken. „Dieses Verfahren haben
wir erst vor wenigen Monaten erfolgreich erprobt“,
sagte die Bürgermeisterin.
<b>Zum Bild: Beratung des Einsatzstabs, Foto: P. Grabe, Pressestelle Stadt Nordhausen</b>