Nordhausen
(HSPN) Nordhäuser Geotechnik-Studierende zu Gast bei
250-Millionen-Projekt
Auf
Einladung der Bauer Umwelt GmbH und des Pharma-Konzerns Roche AG
besuchten angehende Nordhäuser Geotechniker/innen im Rahmen ihrer
diesjährigen Exkursionswoche
(10. bis 15. Juli) das derzeit
kostspieligste Sanierungsprojekt Deutschlands, das Perimeter
1/3-Nordwest der „Kesslergrube“, eine Altablagerung in
Grenzach-Wyhlen (Baden-Württemberg). Ihre Entsorgung und der Rückbau
werden ca. eine Viertelmilliarde Euro verschlingen.
Neben
diesem spektakulären Beispiel für eine nachhaltige
Komplettsanierung führte die Exkursion die Studierenden zu weiteren,
wichtigen geotechnischen Projekten, etwa zur Hafeninsel Offenbach, wo
eine komplexe
Altlast saniert und wieder bebaut wird.
Geotechnik
ist im Schnittbereich von Bautechnik und Geologie angesiedelt.
Deshalb wurde während der Exkursion ein geologisches Profil von
Nordhausen bis in die Alpen konstruiert. In diesem Zusammenhang wurde
das berühmte Nördlinger Ries erwandert, das durch den Einschlag
eines Asteroiden entstand, der vor gut 14 Millionen Jahren hier mit
einer Geschwindigkeit von 72.000 km/h einschlug und Trümmermassen
bis in die Lausitz schleuderte. Auch die nicht
minder berühmte
„Lochsite“ bei Schwanden im Kanton Glarus (Schweiz) wurde
erklommen, ein von der UNESCO zum Weltnaturerbe der Menschheit
erklärter geologischer Aufschluss. Dort tritt eine nur Zentimeter
dicke Überschiebungsbahn zutage, auf der vor Jahrmillionen
kilometermächtige Gebirgsdecken verschoben wurden, was zur heutigen
Gestalt der Alpen beitrug. Dieses Phänomen war in der Forschung fast
200 Jahre lang Gegenstand kontroverser Diskussion.
Die
Fachexkursion führte die Nordhäuser Studierenden nach Österreich,
in die Schweiz und in das Fürstentum Liechtenstein. Die
zurückliegenden sechs Tage in Bergschuhen und mit Geologenhammer
rundeten den zweiten Abschnitt ihres Geotechnikstudiums ab. Auf jeder
der besuchten Baustellen eröffneten sich für sie
Zukunftsinitiativen, denn gute Geotechniker/innen sind gesucht. „Wenn
unseren Studierenden schon auf den Baustellen Bachelorpraktika für
den dritten und letzten Studienabschnitt angeboten und sogar
Festanstellungen in Aussicht gestellt werden, beweist das, dass die
Hochschule Nordhausen mit ihren neuen Studiengängen auf das richtige
Pferd gesetzt hat“, resümieren die Exkursionsleiter Prof. Dieter
Genske und Diplom-Geologe Norbert Stuth.
Bilder:
Geotechnik-Studierende der Hochschule Nordhausen auf Exkursion
Fotos:
privat
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