Montag, 11. Juli 2016

AfD unter ständiger Beobachtung

In der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ lese ich, dass einzelne AfD-Politiker vom Verfassungsschutz beobachtet werden.Darüber hinaus würde der baden-württembergische Innenminister Strobl eine Beobachtung der gesamten AfD fordern. Strobl fordert damit das, was die Medien aus eigenem Antrieb praktisch schon seit der Gründung dieser Partei weit über das Maß dessen tun, was der Verfassungsschutz tun könnte und tun würde. Jede Veranlassung, jeder Vorgang, jede strukturelle Maßnahme und Veränderung wird von ihnen akribisch beobachtet, registriert und unter politischen, humanitären und gesellschaftlichen Gesichtspunkten analysiert. Dass ich dabei Tendenzen zu erkennen glaube, kann, muss aber nicht persönlich begründet sein.

Am 15.Juni stellte „ZeiT-online“ die Frage (Zitat): „Warum sich die Mitte radikalisiert?“ (Ende des Zitats) und stellt fest (Auszug): „Eine Studie zeigt: Normalbürger haben keine Probleme mehr damit, sich als rechts zu outen – manche auch mit Gewalt. Entscheidend dafür ist die AfD.“ (Ende des Auszugs).
Ist das wirklich so? Oder ist die Ursache nicht gerade die Art und Weise, wie die Medien mit dieser Partei umgehen? Sie geradezu belauern, um Vorgänge, ja, sogar Verhaltensweisen ihrer Mitglieder zu entdecken, die man als rechtsextrem auslegen kann? Als Höcke unlängst mal im Verlaufe einer Rede den Arm hob, hieß es prompt am Folgetag in der taz, er habe den Hitlergruß gezeigt. Ich denke, es ist das ein augenfälliges Beispiel dafür, dass die Medien (längst) gegenüber der AfD den Boden der Sachlichkeit und Fakten verlassen haben und ihr nur noch populistisch begegnen. Und das so offensichtlich, dass es jeder nur halbwegs vernünftig denkende Mensch (Normalbürger) merkt und auf seine Weise reagiert: sich ihr also nähert.


Dabei ginge es auch sehr viel sachlicher, nur vielleicht etwas anstrengender: mit angemessener Recherche. Ganz ohne Zweifel tendiert die AfD nach meiner Meinung nach rechts. Inwieweit gewollt und ob schon extrem, wissen wohl die meisten ihrer Mitglieder selbst nicht. Und die Medien ersparen sich die Recherche und ersetzen sie durch Unterstellungen und eben Populismus. Und da sie ja stets die letzte Stimme (das letzte Wort) haben – und die Beurteilung und Zulassung von Leser- und Nutzer-Kommentaren -, fällt es ihnen auch nicht schwer, berechtigte Kritik zu kanalisieren. Und sich weiter zu wundern, dass die AfD im Parteienranking gut im Rennen liegt. Falls sie sich nicht selbst zerlegt. Ihre weitere Entwicklung interessiert mich.

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