In der „Frankfurter Allgemeinen
Sonntagszeitung“ lese ich, dass einzelne AfD-Politiker vom
Verfassungsschutz beobachtet werden.Darüber hinaus würde der
baden-württembergische Innenminister Strobl eine Beobachtung der
gesamten AfD fordern. Strobl fordert damit das, was die Medien aus
eigenem Antrieb praktisch schon seit der Gründung dieser Partei weit
über das Maß dessen tun, was der Verfassungsschutz tun könnte und
tun würde. Jede Veranlassung, jeder Vorgang, jede strukturelle
Maßnahme und Veränderung wird von ihnen akribisch beobachtet,
registriert und unter politischen, humanitären und
gesellschaftlichen Gesichtspunkten analysiert. Dass ich dabei
Tendenzen zu erkennen glaube, kann, muss aber nicht persönlich
begründet sein.
Am 15.Juni stellte „ZeiT-online“
die Frage (Zitat): „Warum sich die Mitte radikalisiert?“ (Ende
des Zitats) und stellt fest (Auszug): „Eine Studie zeigt:
Normalbürger haben keine Probleme mehr damit, sich als rechts zu
outen – manche auch mit Gewalt. Entscheidend dafür ist die AfD.“
(Ende des Auszugs).
Ist das wirklich so? Oder ist die
Ursache nicht gerade die Art und Weise, wie die Medien mit dieser
Partei umgehen? Sie geradezu belauern, um Vorgänge, ja, sogar
Verhaltensweisen ihrer Mitglieder zu entdecken, die man als
rechtsextrem auslegen kann? Als Höcke unlängst mal im Verlaufe
einer Rede den Arm hob, hieß es prompt am Folgetag in der taz, er
habe den Hitlergruß gezeigt. Ich denke, es ist das ein augenfälliges
Beispiel dafür, dass die Medien (längst) gegenüber der AfD den
Boden der Sachlichkeit und Fakten verlassen haben und ihr nur noch
populistisch begegnen. Und das so offensichtlich, dass es jeder nur
halbwegs vernünftig denkende Mensch (Normalbürger) merkt und auf
seine Weise reagiert: sich ihr also nähert.
Dabei ginge es auch sehr viel
sachlicher, nur vielleicht etwas anstrengender: mit angemessener
Recherche. Ganz ohne Zweifel tendiert die AfD nach meiner Meinung
nach rechts. Inwieweit gewollt und ob schon extrem, wissen wohl die
meisten ihrer Mitglieder selbst nicht. Und die Medien ersparen sich
die Recherche und ersetzen sie durch Unterstellungen und eben
Populismus. Und da sie ja stets die letzte Stimme (das letzte Wort)
haben – und die Beurteilung und Zulassung von Leser- und
Nutzer-Kommentaren -, fällt es ihnen auch nicht schwer, berechtigte
Kritik zu kanalisieren. Und sich weiter zu wundern, dass die AfD im
Parteienranking gut im Rennen liegt. Falls sie sich nicht selbst
zerlegt. Ihre weitere Entwicklung interessiert mich.
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