Wirtschaftsinitiative
überreicht Unterschriftenliste an Bundeswirtschaftsministerium /
Papier zu Pharma und Gesundheit veröffentlicht
Während in Brüssel
die 14. Verhandlungsrunde zu TTIP läuft, hat heute
die unabhängige Wirtschaftsinitiative „Kleine und mittlere
Unternehmen (KMU) gegen TTIP“ in Berlin dem Wirtschaftsministerium
2.500 Unterschriften gegen die geplanten Freihandelsabkommen
übergeben.
Bei den 2.500
Unterzeichnern kommt die größte Zahl der Unternehmen aus Bayern und
Nordrhein-Westfahlen, am stärksten vertreten sind das Handwerk und
die freien Berufe. „Wir Mittelständler wurden nie gefragt, ob wir
TTIP brauchen oder wollen. Die Informationen, die wir zu dem Thema
erhalten haben, waren zudem mehr als dürftig. Trotzdem wurde in der
Öffentlichkeit der Eindruck vermittelt, die Wirtschaft stünde
geschlossen hinter TTIP. Das hat mich sehr geärgert“, erklärt
Martina
Römmelt-Fella,
Mitinitiatorin von KMU gegen TTIP und Geschäftsführerin der Fella
Maschinenbau GmbH. TTIP schade großen Teilen des Mittelstandes in
Deutschland, so Römmelt-Fella. „Wir haben die Initiative im Herbst
2015 gestartet. Sie hat inzwischen die Diskussion in Kreisen der
Wirtschaftsverbände, der Politik und der Medien erheblich verändert,
weil sie endlich die erheblichen Risiken offengelegt hat.“
Inzwischen ist die Wirtschaftsinitiative regelmäßig Teil von
öffentlichen Diskussionen und gefragter Gesprächspartner für die
Medien. „Wir haben es geschafft, dass CETA und TTIP jetzt völlig
zu Recht auch innerhalb der Wirtschaft kritisch diskutiert werden.“
„Die Unterzeichner
von ‚KMU gegen TTIP‘ kommen aus allen Branchen“, so Frank
Immendorf,
ebenfalls Mitinitiator und Geschäftsführender Inhaber der Egovision
GmbH. Mit 21 % ist das „Gewerbe und Handwerk“ am stärksten
vertreten, gefolgt von den freien Berufen (20 %) und Handel (19 %).
21 % der Unterzeichner kommen aus Bayern, 15 % aus
Nordrhein-Westfalen und 14 % aus Baden-Württemberg. „In ihrer
Größenverteilung bilden die Unternehmen ziemlich genau den
bundesdeutschen Durchschnitt mittelständischer Unternehmen ab“, so
Immendorf weiter. Der größte Teil fällt mit 77 % auf Unternehmen
mit bis zu 10 Mitarbeitern. Elf bis 50 Mitarbeiter haben 10 % der
Unterzeichner, zwei Prozent haben bis zu 250 Mitarbeiter und ein
Prozent ist noch größer.
Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des Wirtschaftsvereins UnternehmensGrün e.V. und Beirat von KMU gegen TTIP, hat das neue Hintergrundpapier zu den möglichen Auswirkungen von TTIP auf die Unternehmen der Pharma- und Gesundheitsbranche vorgestellt. „Die Deregulierungen, wie sie durch TTIP angestoßen würden, könnten die Kosten in dieser Branche, vor allem für Arzneimittel, deutlich steigern“, fasst Reuter zusammen. „Das bedroht unser solidarisch finanziertes Gesundheitswesen existenziell. Darunter werden vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen, die Arzt- und Zahnarztpraxen und die Apotheken leiden. Und natürlich auch die Verbraucher.“
Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des Wirtschaftsvereins UnternehmensGrün e.V. und Beirat von KMU gegen TTIP, hat das neue Hintergrundpapier zu den möglichen Auswirkungen von TTIP auf die Unternehmen der Pharma- und Gesundheitsbranche vorgestellt. „Die Deregulierungen, wie sie durch TTIP angestoßen würden, könnten die Kosten in dieser Branche, vor allem für Arzneimittel, deutlich steigern“, fasst Reuter zusammen. „Das bedroht unser solidarisch finanziertes Gesundheitswesen existenziell. Darunter werden vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen, die Arzt- und Zahnarztpraxen und die Apotheken leiden. Und natürlich auch die Verbraucher.“
Negative
Auswirkungen auch auf weitere Branchen
Negative Folgen durch
TTIP sind insbesondere für die Agrar- und Ernährungswirtschaft und
regional ausgerichtete Handwerksbetriebe zu befürchten. TTIP könnte
aber auch für mittelständische Maschinen€bauunternehmen oder
kleinere Unternehmen aus der Elektronikindustrie zur unfairen
Einbahnstraße werden: Aufgrund spezifischer Eigenarten von
US-amerikanischen Produktzulassungsverfahren könnten amerikanische
Unternehmen zwar einen vereinfachten Marktzugang zum europäischen
Markt bekommen, europäische Unternehmen umgekehrt aber nicht zum
amerikanischen Markt. KMU gegen TTIP kritisiert weiterhin, das kleine
und mittelständische Unternehmen schon allein wegen der hohen
Verfahrenskosten von durchschnittlich acht Millionen Euro de facto
keinen Zugang zu Schiedsgerichten hätten und damit eine weitere
Wettbewerbsverzerrung gegenüber den großen Konzernen stattfindet.
Hintergrund:
Die Wirtschaftsinitiative „KMU gegen TTIP – kleine und mittlere
Unternehmen gegen das Transatlantische Handelsabkommen“ – wurde
im Herbst 2015 von fünf Unternehmen aus unterschiedlichen
Bundesländern gegründet. Die Arbeitsgemeinschaft möchte zu einer
differenzierten Diskussion um TTIP beitragen und kritischen Stimmen
aus den Reihen der Wirtschaft Gehör verschaffen. Aktuell haben über
2.500 Unternehmer*innen den Aufruf unterschrieben.
In der Reihe TTIP in der Diskussion ist bisher erschienen:
In der Reihe TTIP in der Diskussion ist bisher erschienen:
- TTIP und Maschinenbau/Elektronikindustrie (www.kmu-gegen-ttip.de/content/download/1616/40948/file/160204_Pressemitteilung_KMU_gegen_TTIP_Factsheet%20Maschinenbau.pdf)
- TTIP und Gesundheitswesen/Pharma (Veröffentlichung am 15. Juli 2016)
In der Videoreihe „TTIP
– Stimmen aus der Wirtschaft“ stellen Initiatoren und
Unterstützer sich und ihre Argumente gegen TTIP vor. Den Beitrag
über Guido Körber / Code Mercenaries finden Sie unter:
www.youtube.com/watch?v=MGJtDbdOFOQ
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.kmu-gegen-ttip.de.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.kmu-gegen-ttip.de.
Arbeitsgemeinschaft
„KMU gegen TTIP DE“ // info@kmu-gegen-ttip.de
am 15.07.2016
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