Bund und Länder beschließen Zehn-Punkte-Erklärung
Bund und Länder wollen ihre Zusammenarbeit bei
Demokratieförderung und Prävention ausbauen und besser verzahnen. Das
wurde bei einem Bund-Länder-Treffen deutlich, zu dem die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig heute (Dienstag) ihre zuständigen Kolleginnen und Kollegen aus den Ländern eingeladen hatte.
"Wir
erleben gerade eine Zunahme von Anschlägen, Hetze und Hass in unserer
Gesellschaft. Diesen Angriffen auf unsere Demokratie müssen wir
entschieden entgegentreten, auch in dem wir unsere Anstrengungen bündeln
und optimieren", betonte Manuela Schwesig. "Wir stehen vor gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen. Wer Demokratie und Prävention stärkt, schafft auch mehr Sicherheit."
Beschlossen
wurde auf dem Treffen eine Zehn-Punkte-Erklärung, die die Schwerpunkte
der künftigen Zusammenarbeit benennt (s. Anhang). Darin begrüßen die
verantwortlichen Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren
der Länder auch das Vorhaben von Bundesfamilienministerin Schwesig, eine bundesgesetzliche Grundlage für die Förderstrukturen zu schaffen.
"Eine
bundesgesetzliche Regelung ist der nächste notwendige Schritt, um unser
Bundesprogramm "Demokratie leben!" und die breite
zivilgesellschaftliche Bewegung, die es trägt, auf Dauer zu sichern",
ergänzte die Bundesfamilienministerin. "Statt immer
mehr Modellprojekte zu fördern, wollen wir stabile Strukturen schaffen -
und damit auch mehr Planungssicherheit für alle Akteure."
NRW-Familienministerin Christina Kampmann erklärte:
"Die Ereignisse der vergangenen Monate haben uns gezeigt, dass
Demokratie nichts Selbstverständliches ist. Wir müssen immer wieder aufs
Neue daran arbeiten. Wir müssen überzeugen und Demokratie leben. Dazu
bedarf es einer engen Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern."
Die Berliner Bürgermeisterin und Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat unterstrich: "Kein Jugendlicher kommt radikal zur Welt. Wir haben bereits unsere Programme um die Prävention gegen islamistischen
Extremismus erweitert. Ich freue mich sehr über die Initiative der
Bundesministerin Manuela Schwesig, das Bundesprogramm "Demokratie lebt"
finanziell zu verdoppeln und diese wichtige Aufgabe dauerhaft gesetzlich
zu sichern. Besonders wichtig sind mir zwei Punkte: Wir müssen neue
Methoden entwickeln, um die im direkten Dialog erprobten Methoden gegen
Hassreden auf das Internet zu übertragen. Und wir müssen unsere
Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher auf neue Konflikte im
Spannungsfeld zwischen Rechtspopulismus und Islamismus vorbereiten."
In
der vergangenen Woche hatte das Bundeskabinett die "Strategie der
Bundesregierung zur Extremismusprävention und Demokratieförderung"
beschlossen. Ein erster Auftrag dieser Strategie wurde mit dem heutigen
Treffen bereits in die Wege geleitet: Eine noch engere Zusammenarbeit
zwischen Bund und Ländern in diesen Themenbereichen.
Dabei
geht es auch um die Weiterentwicklung des Bundesprogramms "Demokratie
leben!". Hier sollen sich die Aktivitäten des Bundes künftig noch mehr
an den jeweils aktuellen Herausforderungen vor Ort orientieren. Bund und Länder verfolgen gemeinsame Ziele und nehmen dabei alle demokratie- und
menschenfeindlichen Phänomene in den Blick. Dies war bereits in den
Empfehlungen des NSU-Untersuchungsausschusses gefordert worden.
Die
"Strategie der Bundesregierung zur Extremismusprävention und
Demokratieförderung" kann unter folgendem Link heruntergeladen werden:
http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/Publikationen/publikationsliste,did=226682.html
Mitteilung des BMFSFJ am 19.07.2016
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