Die
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Thüringen fordert ordentliche
Beschäftigungsverhältnisse für alle an den Hochschulen des Landes
Beschäftigten. Damit greift sie Forderungen der studentischen
Beschäftigten im sogenannten CATI-Labor der
Friedrich-Schiller-Universität beschäftigt auf, die sich derzeit in
einer Auseinandersetzung mit ihrer Arbeitgeberin befinden. Die
Universität hat mit ihnen Werkverträge an Stelle ordentlicher
Arbeitsverträge abgeschlossen.
Die Mitarbeiter_innen führen dort
computergestützte Telefonumfragen (CATI - Communication Assistent
Telephone Interviewing), unter anderem den Thüringen Monitor, durch. Da
es ein Labor der staatlichen Friedrich-Schiller-Universität ist, sollte
angenommen werden, dass hier die gesetzlichen Mindeststandards sowie der
entsprechende Tarifvertrag der Länder (TdL) gilt. Das heißt bezahlter
Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Vergütung entsprechend der
Tätigkeit. Das ist hier aber nicht der Fall.
"Die
Mitarbeiterinnen bekommen Werkverträge ohne Urlaubsanspruch und
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Zwar wird im Werkvertrag die Zahlung
des aktuellen Mindestlohns von 8,50 EUR garantiert. In der Tat wird aber
nicht nach Stunden, sondern auf der Basis erbrachter Leistung entlohnt.
Dies macht die Beschäftigten zu Scheinselbstständigen und umgeht
Standards, die eigentlich für eine öffentliche Arbeitgeberin
selbstverständlich sein sollten", so Lysett Wagner, Mitglied des
Leitungsteams Referat Hochschule und Forschung der GEW Thüringen. "Die
Studierenden sind nicht einmal als die so genannten 'HiWis' -
wissenschaftliche Hilfskräfte - beschäftigt, wie sonst üblich.“
Die
GEW Thüringen fordert, dass die Mitarbeiter_innen im CATI-Labor
Arbeitsverträge entsprechend den gesetzlichen und tariflichen
Bestimmungen erhalten.Dabei unterstreicht die GEW ihre Forderung an die
Landesregierung, endlich auch mit den Gewerkschaften einen Tarifvertrag
für studentische Beschäftigte zu verhandeln, wie es übrigens auch im
Koalitionsvertrag steht. „Unsere Türen zu Gesprächen sind weit geöffnet,
jedoch zeigt sich das Finanzministerium verschlossen“, so Thomas
Hoffmann, stellvertretender Vorsitzender der GEW Thüringen. Es sei
traurig, dass sich unter rot-rot-grün trotz der Lippenbekenntnisse in
der Praxis nichts gegenüber Vorgängerregierungen geändert hat.
Mehr Infos unter:
https://catilabourstruggle.blackblogs.org/
Mitteilung der GEW Thüringen am 08.07.2016
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