Treffen der Deutsch-Polnischen Kontaktgruppe in Warschau
Die Kontaktgruppe der Deutschen und Polnischen Bischofskonferenz hat heute ihre 22. Jahrestagung (30. Mai bis 1. Juni
2016) beendet.
Unter der Leitung von Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg),
Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz,
und Erzbischof Dr. Wiktor Skworc (Kattowitz) kam die Kontaktgruppe in
Warschau (Polen) zusammen.
Schwerpunkt der Beratungen war die Flüchtlingskrise, die
kirchlichen Hilfsmöglichkeiten sowie die aktuellen Entwicklungen im
deutsch-polnischen
Verhältnis. Bei allen Unterschieden der gesellschaftlichen
Ausgangsverhältnisse waren sich die deutschen und polnischen Bischöfe
einig, dass sich die Politik an den Bedürfnissen der Flüchtlinge
ausrichten muss. Neben humanitärer Hilfe für die Flüchtlinge in
Europa und im Nahen und Mittleren Osten sowie in Nordafrika sei eine
Bekämpfung der Fluchtursachen im Herkunftsland elementar. Darüber hinaus
müssten die internationalen Bemühungen um eine Friedenslösung
fortgesetzt werden. Die Arbeitshilfe „Leitsätze des
kirchlichen Engagements für Flüchtlinge“, welche die deutschen Bischöfe
im Februar 2016 während ihrer Frühjahrs-Vollversammlung in Kloster
Schöntal verabschiedet hatten, traf seitens der polnischen Bischöfe auf
großes Interesse und Zustimmung.
Bei der diesjährigen Zusammenkunft eröffneten die Bischöfe zudem
eine von der Maximilian-Kolbe-Stiftung mit ihren polnischen Partnern
erarbeitete Wanderausstellung
zur deutsch-polnischen Versöhnung. Erzbischof Schick hob die Bedeutung
der im Versöhnungsprozess gewonnenen Erfahrungen hervor. Gerade auch in
der derzeit angespannten deutsch-polnischen Situation geben sie wichtige
Hinweise. Im Gespräch mit dem polnischen
Außenminister, Witold Waszczykowski machten die Bischöfe gemeinsam
deutlich, dass ihnen an der Fortsetzung und Weiterentwicklung eines
konstruktiven und freundschaftlichen Verhältnisses zwischen Polen und
Deutschland liegt. Erzbischof Schick warnte eindringlich
vor der Versuchung, innergesellschaftliche Spannungen in
antieuropäischen Affekten abzuleiten: „Die Herausforderungen vor denen
wir in Europa stehen, werden wir nur gemeinsam bewältigen können.“
Der Deutsch-Polnischen Kontaktgruppe gehören Kardinal Kazimierz
Nycz (Warschau), Erzbischof Dr. Wiktor Skworc (Kattowitz), Bischof Dr.
Jan Kopiec (Gleiwitz) sowie Kardinal
Rainer Maria Woelki (Köln), Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg) und
Bischof Wolfgang Ipolt (Görlitz) an.
Hintergrund
Aufgabe der Deutsch-Polnischen Kontaktgruppe, die seit 1995
besteht, ist der regelmäßige Austausch über die Entwicklung der Kirche
in beiden Ländern und zwischen beiden
Gesellschaften sowie die Verabredung gemeinsamer Initiativen der
Bischofskonferenzen. Im Jahr 2015 jährte sich zum 50. Mal der
Briefwechsel zwischen der Deutschen und der Polnischen
Bischofskonferenz, der für die Aussöhnung zwischen den Völkern
historische
Bedeutung erlangt hat. Die Kontaktgruppe hat dem Jubiläum mit
verschiedenen Veranstaltungen gedacht.
Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz am 01.06.2016
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