Nordhausen (psv) Die erste Ausgabe der
„Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter“ des Jahres 2016 zur Geschichte von Stadt und Landkreis Nordhausen ist jetzt erschienen.
„Im
25. Jahr wurde ein Kurswechsel der „Nachrichten“ unvermeidlich, die
vom Stadtarchiv in Zusammenarbeit mit dem Verlag Steffen Iffland
Nordhausen herausgegeben wird. Dieser ergibt
sich daraus, dass es die Haushaltslage der Stadt und der biografisch
bedingte Wandel in der Abonnentenschaft unumgänglich machten,
Herstellung und Redaktionsarbeit zu konzentrieren“, sagte jetzt
Stadtarchivleiter Dr. Wolfram Theilemann. Dank der Abonnements
und des Zuspruchs sei es bisher gelungen, das Heft kontinuierlich
herauszugeben und finanziell‚ an der schwarzen Zahl‘ festzuhalten.
Um
dies auch künftig zu sichern, werde die Zeitschrift nunmehr
halbjährlich zum 1.März und 1. Septembwer erscheinen. Zudem werden die
„Geschichtsblätter“ nunmehr nicht mehr nur
16, sondern ca. 24 Seiten umfassen. Wir passen damit das Heft an das
Erscheinungsdatum der „Beiträge zur Geschichte von Stadt und Landkreis
Nordhausen“ an, die vom Geschichtsverein Nordhausen in Zusammenarbeit
mit dem Museum Tabakspeicher und dem Stadtarchiv
im Dezember jeden Jahres herausgebracht werden: 1.03., 1.09., 1.12.
sind jetzt die Merkdaten.
Die
aktuelle Ausgabe der „Nachrichten“ wird von drei ansprechenden
Abbildungen eingerahmt. Auf dem Titelblatt ist ein „Brocken-Panorama“
aus 1839 zu sehen, auf der letzten Umschlagseite
entfaltet sich eine seltene Ansicht der Stadt um 1800 von Westen, lange
vor Krieg und Zerstörung. Die Umschlaginnenseite gibt demgegenüber
einen Einblick in die Diskussionen vor gut 100 Jahren um einen
Nordhäuser-Museumsneubau.
Die
geschichtlich-landeskundlichen Beiträge warten auch in dieser
Ausgabe mit einem breiten Spektrum an Autoren auf: Einleitend weist
Christian Tegtmeier auf die verwickelte, aber kulturgeschichtlich
spannende Entstehungsgeschichte des Ellricher evangelischen
Gesangbuchs von 1707 hin. Es folgen ungewöhnliche Einblicke in die
lokale Schul- und Alltagsgeschichte durch den ehemaligen Gymnasiallehrer
Adolf Thimme (ursprünglich aus 1930!). Thomas Schmidt legt anschließend
ausführlich und reich illustriert den Leidensweg
seiner Familie am Anfang des 20. Jahrhunderts zwischen Wolferstedt,
London, Sanger- und Nordhausen dar. Eberhard Kolles Erinnerungen an die
Rüstungsbaustellen der SS nahe seinem Heimathof in Cleysingen
dokumentieren, wie sicher nicht nur er ‚Hitlers willige
Vollstrecker‘ (D. Goldhagen) erlebte. Dr. Dirk Schmidt erweitert dieses
um mehr als eine Nuance anhand des deutsch-jüdischen Hans Beyth aus
Bleicherode, der nach seiner Emigration zu einem Aktivisten der
israelischen „Kinderalija“ wurde, aber schon 1947 einem
Attentat zum Opfer fiel. Schließlich skizziert Horst Beier, ehemals
Gartenbauingenieur in der Stadt, wie unter schwierigsten Bedingungen an
der Trümmerbegrünung Nordhausens in den 1960er Jahren gearbeitet wurde.
Die
„Nachrichten aus Archiven, Museen und Bibliotheken“ dokumentieren
zunächst den vom Stadtarchiv erstellten Jahresrückblick auf Nordhausen
in 2015. Anschließend berichtet Marie-Luis Zahradnik von ihren
Erfahrungen wie Erkenntnissen gelegentlich einer Frankreich-Reise
2015 zur „Lorettohöhe“ im Departement Pas-de Calais, einem der neben
Verdun bekanntesten Schlachtorte des 1. Weltkrieges und heute einer der
größten Europas Kriegsfriedhöfe Europas.
Nicht zu vergessen ist trotz der jüngsten Schneeschauer Horst Köhlers Aprillektion. Im
„Dialektwinkel“ schließlich bietet Erika Backes einen besonderen
„Irrwisch-Fang“, den sie in der Pützlinger Schulchronik machte.
Abschließend wünscht die Redaktion allen Leserinnen und Lesern eine
anregende – und vielleicht auch Mut zum eigenen Schreiben
machende? - Lektüre in einer hoffentlich bald anbrechenden
Frühlingszeit. „Und nicht vergessen: Heft 2/2016 der „Nachrichten“
erscheint zum 1.09.2016!
Aber dafür brauchen wir auch Ihre Texte,
Fotos, Erinnerungen, Berichte, Forschungen…. Bleiben Sie dem Heft also
auch im 25. Erscheinungsjahr treu und tragen zu seiner Zukunft bei!“, so
Theilemann.
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