Mittwoch, 16. März 2016
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände: Tatsächliche Ursachen für Entgeltunterschiede angehen
Berlin, 16. März 2016. Zu den Zahlen des Statistischen Bundesamts zu Entgeltunterschieden zwischen Frauen und Männern erklärt die BDA:
Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen erneut, dass die gesamtwirtschaftlichen Entgeltunterschiede zwischen Frauen und Männern vor allem in der unterschiedlichen Arbeitszeit, Berufswahl, Branche, Dauer der Betriebszugehörigkeit und Größe des Unternehmens begründet sind. Werden diese Faktoren berücksichtigt, bleibt eine bereinigte Lücke von sieben Prozent. Das Statistische Bundesamt weist selbst darauf hin, dass diese sieben Prozent eine Obergrenze sind und sich bei Berücksichtigung von Erwerbsunterbrechungen ein niedrigerer Wert ergibt.
Wird auch noch berücksichtigt, dass Frauen wegen familienbedingter Auszeiten oftmals über weniger Berufserfahrung verfügen, schrumpfen die Entgeltunterschiede auf rund zwei Prozent, wie Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln wie auch des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts zeigen.
Statt künstlicher Empörung über vermeintliche Entgeltdiskriminierung müssen die tatsächlichen Ursachen für die gesamtwirtschaftlichen Entgeltunterschiede zwischen Frauen und Männern angegangen werden.
Nach wie vor fehlen Ganztagskitas und Ganztagsschulen. Der Wunsch, Vollzeit zu arbeiten, darf nicht länger an kurzen Öffnungszeiten von Kindertagesstätten und Schulen scheitern. Wichtig ist auch eine bessere Berufsorientierung an den Schulen, damit junge Frauen rechtzeitig über Karriere- und Verdienstchancen aufgeklärt werden und die Möglichkeiten eines breiten Berufsspektrums kennenlernen und für sich nutzen können. Die Berufswahl folgt noch immer viel zu sehr traditionellen Mustern.
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