„Eine mörderische Attacke gegen alle Grundregeln menschlicher Zivilisation“
„Das Blutbad von Lahore erschüttert alle, die Mitgefühl nicht aus
ihrem Herzen verbannt haben.“ Mit diesen Worten kommentierte der
Vorsitzende der Kommission Weltkirche
der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick
(Bamberg), den Terroranschlag in einem öffentlichen Park in der
pakistanischen Metropole Lahore, bei dem gestern (27. März 2016)
mindestens 70 Menschen zu Tode gekommen sind.
„Eigener Auskunft nach wollten die Taliban christliche Familien
treffen, die an diesem Ort das Osterfest feierten. Es war eine
mörderische Attacke gegen alle Grundregeln
menschlicher Zivilisation, gegen den Frieden zwischen den Religionen
und gegen die kleine Minderheit der Christen in Pakistan.“ Erzbischof
Schick erinnerte an die „Bedrängnis, unter der Christen seit vielen
Jahren in diesem Land leben müssen. Sie sind Opfer
von Ausgrenzung und alltäglicher Missachtung; die ungerechten
Blasphemie-Gesetze und immer wiederkehrende Gewalt verhindern ein
angstfreies Leben.“ Dennoch sei er bei seinen Reisen nach Pakistan
„mutigen Christen begegnet, die dem Glauben unter manchmal extrem
schwierigen Bedingungen treu bleiben“, so Erzbischof Schick. Viele
Christen mühten sich auch zusammen mit Muslimen im interreligiösen
Dialog um Verständnis und ein gutes Zusammenleben zum Wohl der
Gesellschaft in Pakistan. „Diese Bemühungen werden durch radikale
Islamisten immer wieder zunichte gemacht.“ Erzbischof Schick rief die
Gläubigen in Deutschland zum Gebet für die Opfer des Anschlags und ihre
Angehörigen, aber auch für die Täter auf.
Auch die große Mehrheit der Muslime lehne den Terrorismus ab,
erklärte Erzbischof Schick. „Wenn es in Lahore in diesen Stunden etwas
gibt, das Hoffnung macht, dann
sind es jene Muslime, die Blut spenden für die Verletzten und sich an
die Seite ihrer christlichen Nachbarn stellen. So tragen einfache Leute
dazu bei, dass die Welt auch in Zeiten des Terrors nicht gänzlich aus
den Fugen gerät und die Kraft der Menschlichkeit
bezeugt wird.“
Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz am 28. März 2016
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