Nun weiß ich nicht, ob gerade Ostern die richtige Zeit ist, um derartige Überlegungen anzustellen. Unlängst hatte ich ja in einer Stellungnahme, die Zeit Martin Luthers und sein Verhältnis zu
Nordhausens damaligen Bürgermeister Michael Meyenburg betreffend eingeräumt, dass ich mit der Geschichte des Protestantismus und seinen Reformatoren speziell in Nordhausen wenig vertraut bin. Aber interessiert, diese Geschichte näher kennen zu lernen.
Und da kommt mir entgegen, dass gerade in der Vorwoche nach entsprechender Ankündigung durch das Landratsamt Nordhausen in Kooperation mit den benachbarten Kommunen u.a. der Stadt Heringen sowie weiteren Partnern ein Lutherweg markiert, beschildert und mit 7 Informationstafeln sowie Sitzbänken ausgestattet und eröffnet wurde..Die 38 km lange Route des Lutherweges durch den Landkreis Nordhausen verläuft auf vorhandenen Wanderwegen und führt von Rodishain über Nordhausen und Heringen nach Auleben.
Der beschriebene Wegeverlauf ließ mir bewusst werden, dass ich einen großen Teil aus eigenen Wanderungen kenne (von Stempeda bis Nordhausen), allerdings nicht als Lutherweg, der wurde wohl erst später als solcher erkannt oder benannt. Denn auch dafür fand ich bisher keinen historischen oder authentischen Beleg. Wohl aber den Hinweis, dass es sich um das Ergebnis eines landesweiten Förderprojektes handelt.
Das war mir Anlass, diesem Förderprojekt nachzugehen. Und erfuhr, dass es allein in Thüringen ein Gesamtstreckennetz des Thüringer Lutherweges von insgesamt 1 010 Kilometern gibt. Das im Mai vergangenen Jahres mit einer Festveranstaltung und einem Gottesdienst auf der Wartburg bei Eisenach eröffnet wurde. Dabei erinnerten evangelische Christen an Luthers Ankunft auf der Burg am 4. Mai 1521. Damals war der mit Reichsacht und Kirchenbann belegte Reformator im Auftrag von Kurfürst Friedrich des Weisen auf die Wartburg in Sicherheit gebracht worden. Mit der Eröffnung des Gesamtnetzes wurde der Thüringer Teil des Lutherweges nahezu vollendet. Wanderfreunde können seitdem die Wege des Reformators in Thüringen nacherleben. Die letzte Lücke von knapp 50 Kilometern im Unstrut-Hainich-Kreis soll bis spätestens 2016 geschlossen werden, hieß es damals.
Und nun wurde offenbar ein weiteres oder zusätzliches Teilstück dieses Weges im Landkreis
Nordhausen eröffnet. Dessen Ziel es sein soll, dass zahlreiche Wanderfreunde dieses neue Angebot nutzen und dadurch eine weitere touristische Belebung unserer Region im Rahmen der Lutherdekade stattfinden soll. So jedenfalls heißt es in der Ankündigung. Zu erkennen sind die Wege, die durch Städte, Wald und Flur führen, mit einem grünen "L" auf weißen Untergrund. Unterwegs veranschaulichen neben historischen Orten auch die aufgestellten 7Tafeln mit Luthersprüchen am Wegesrand dessen Wirkungsgeschichte. Ich werde kaum mehr in die Lage kommen, diese Wege nach diesen grünen „L“ zu gehen. Ob der Lutherweg die erhofften Wanderer und Touristen anziehen wird, bleibt abzuwarten.

Foto Einweihung Lutherweg-Teilstück: von Stadtverwaltung Nordhausen
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