Die
Zahl der Erwerbstätigen wird 2016 um rund 490.000 auf 43,52
Millionen steigen – ein neuer Rekord. Das geht aus der am Mittwoch
veröffentlichten Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB) hervor. Die Arbeitslosigkeit wird im
Jahresdurchschnitt 2016 voraussichtlich bei 2,78 Millionen Personen
liegen. Das wären rund 20.000 weniger als im Jahresdurchschnitt
2015. Allerdings wird die Arbeitslosigkeit in der zweiten
Jahreshälfte durch den Effekt der Flüchtlingszuwanderung zunehmen.
Ein großes Plus erwartet das IAB abermals bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. 2016 werden laut der Prognose 31,51 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein. Das ist ebenfalls ein neuer Rekordwert und bedeutet gegenüber 2015 einen Zuwachs von 680.000 Personen. „Einen derart kräftigen Anstieg gab es seit der Wiedervereinigung nur 2011 – in der Erholungsphase nach der Finanz- und Wirtschaftskrise“, schreiben die IAB-Forscher.
Überdurchschnittliche Beschäftigungszuwächse erwarten die Arbeitsmarktforscher in den Bereichen „Unternehmensdienstleister“, „Handel, Verkehr, Gastgewerbe“, „Information und Kommunikation“, im Baugewerbe und im Grundstücks- und Wohnungswesen. In der Branche „Erbringung von Finanz- und Versicherungsleistungen“ sei dagegen aufgrund der Konsolidierungsmaßnahmen im Bankensektor mit einem leichten Minus zu rechnen, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und Strukturanalysen“.
Trotz des demografischen Wandels erreicht auch das Erwerbspersonenpotenzial mit 46,22 Millionen einen neuen Höchststand. Das entspricht einer Zunahme von 355.000 gegenüber dem Vorjahr. Die Zuwanderung ist hier der dominierende Faktor. „Investitionen in die Qualifizierung der Flüchtlinge lohnen sich für den Arbeitsmarkt und auch für die gesellschaftliche Integration“, betont Weber. Zudem tragen die weiter steigenden Erwerbsquoten der Frauen und der Älteren zum Wachstum des Erwerbspersonenpotenzials bei.
Wolfgang Braun Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)
Mitteilung
des idw – wissenschaftlichen Dienstes am 23. März 2016
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