Mittwoch, 9. März 2016

„Ich bin ein Mansfeldisch Kind …“

Diese Worte Martin Luthers unterstreichen seine Verbundenheit mit dem Mansfelder Land, wo er 13 Jahre lang lebte. Kürzlich wurde die erste Naturerlebnisstation am Lutherweg eröffnet. Sie ist von Mansfeld aus in Richtung Gorenzen nach ca. 2 km zu erreichen. Nicht nur Informationen zu Luther und den natürlichen Schätzen am Wegesrand, sondern auch Sitzgelegenheiten und ein Wetterschutz finden Wanderer dort vor.


Der Lutherweg verbindet einige Wirkungsstätten des Reformators. Er führt auch durch die reizvolle Landschaft der Naturparke Harz/Sachsen-Anhalt und Südharz. Die Idee zu der Naturerlebnisstation stammt vom Regionalverband Harz. In Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum 2017 vermittelt der Träger des Natur- und Geoparks damit spannende Einblicke in die Natur, in Landschaft und Geschichte.


Die neue Naturerlebnisstation ist allerdings ganz anders anzuschauen als viele Wanderhütten im Harz. „Wir haben uns bei der Gestaltung verschiedener Stilelemente der Renaissance bedient, also aus jener Kulturepoche, in der Martin Luther lebte“, so Natur- und Geoparkleiter Dr. Klaus George. Ein modernes Objekt, aber inspiriert von einer vergangenen Zeit. Die
Station besteht überwiegend aus Stahlplatten, die nach und nach rosten. Das sei Absicht, denn die Station soll sich auch farblich in die Landschaft einfügen, die durch rote Verwitterungsböden geprägt ist.


Landrätin Dr. Angelika Klein und Landrat Martin Skiebe, beide Vorstandsmitglieder des Regionalverbandes Harz, freuten sich über das neue Angebot im östlichsten Teil des Naturparks Harz. „Projekte wie dieses machen unseren Landkreis attraktiver und ich würde mir wünschen, dass weitere Naturerlebnisstationen am Lutherweg folgen“, so Klein. Pfarrer Matthias Paul zitierte zur Eröffnung der Station einen Text von Luther, in dem der sich in die Situation der Vögel versetzt hatte. Vor 500 Jahren war der Vogelfang gang und gäbe. Daran knüpft die Naturerlebnisstation an. Dr. Klaus George erklärte, dass es zu Luthers Zeit in der Region mehr Feldvögel gab: „Vor 500 Jahren war die Landschaft vielseitiger und kleinteiliger gegliedert. Es gab keine großen, intensiv bewirtschafteten Felder. Dadurch war die Natur besser in der Lage, durch die Vogeljagd entstehende Verluste auszugleichen.“ Zum Schluss gaben sieben Schülerinnen und Schüler des Humboldt-Gymnasiums Hettstedt eine Tischrede von Luther zum Besten.


Für weitere Informationen zum Natur- und Geopark: www.harzregion.de



Zu unserem Bild: Während der Einweihung (von links): Bürgermeister Gustav Voigt, Mitglieder des Landtages André Schröder, Norbert Born und Nadine Hampel, Landrätin Dr. Angelika Klein, Landrat Martin Skiebe und Pfarrer Matthias Paul (Foto: Dr. Klaus George)

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