Bischof Bode: Sind wir bereit, sie aufzunehmen?
Weltweit begehen Christen heute (4. März 2016) den Weltgebetstag
der Frauen, vorbereitet von Christinnen aus Kuba unter dem Leitthema
„Nehmt Kinder auf und ihr nehmt
mich auf“. Informationsveranstaltungen und ökumenische Gottesdienste
rücken das Zusammenleben der Generationen und den Umgang mit Kindern in
den Blick. Biblisch steht ein Text aus dem Markusevangelium im Zentrum,
in dem Jesus verhindert, dass seine Jünger
Kinder zurückweisen. Stattdessen nimmt er sie in seine Arme und segnet
sie (Mk 10,13–16).
„Das Thema des diesjährigen Weltgebetstags ist hoch aktuell“, so
der Vorsitzende der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz,
Bischof Dr. Franz-Josef Bode
(Osnabrück). „Die Frauen aus Kuba rufen uns zu: ‚Nehmt Kinder auf und
ihr nehmt mich auf.‘ Diese Worte treffen in Deutschland auf eine
besondere Situation, denn immer mehr Kinder und Jugendliche treffen aus
Kriegs- und Krisengebieten bei uns ein. Sie mussten
ihr Heimatland und häufig sogar ihre Familien verlassen. Wenn sie es
über die Grenzen Europas schaffen, kommen sie bei uns in ein Land, das
gastfreundlich ist, in dem aber auch die Fremdenfeindlichkeit wächst.
Diese Kinder haben im Krieg und auf der Flucht
vielfache Verletzungen erfahren und sind äußerst schutzbedürftig. Sind
wir bereit, sie aufzunehmen?“
Der Weltgebetstag 2016 gibt Gelegenheit, die Freude und
Hoffnungen, aber auch die Sorgen und Nöte der Frauen auf Kuba
kennenzulernen und im Gebet mit ihnen verbunden
zu sein. Auch in Deutschland wird in zahlreichen Gemeinden ein
ökumenischer Gottesdienst gefeiert. „Ich möchte dies zum Anlass nehmen“,
so Bischof Bode, „all den Frauen zu danken, die sich für diesen
Weltgebetstag engagieren, die über die Geschichte des Landes
und die Anliegen der Kubanerinnen informieren und die in ökumenischer
Gastfreundschaft einen lebendigen Gottesdienst gestalten.“
Hintergrund
Die Weltgebetstagsbewegung gibt es seit über 100 Jahren. Immer am
ersten Freitag im März feiern Frauen und Männer in über 170 Ländern
weltweit den Weltgebetstag der
Frauen. Anregungen für den Gottesdienst werden jedes Jahr von Frauen
aus einem anderen Land vorbereitet, in diesem Jahr kommen sie aus Kuba.
Die Mitglieder des internationalen und der nationalen
Vorbereitungskomitees gehören verschiedenen christlichen Konfessionen
an. In der Gestaltung des Gottesdienstes werden die Botschaft der
Frauen und ihre jeweilige Lebenssituation lebendig. Weltweit entsteht
Solidarität mit Frauen unter dem Motto „Informiert beten – betend
handeln“. Mit der Kollekte werden Frauenprojekte rund
um den Globus gefördert.
Hinweis:
Weitere Informationen zum Weltgebetstag der Frauen sind auf der Internetseite
www.weltgebetstag.de zu finden.
Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz am 04. Februar 2016
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