Dienstag, 31. Juli 2012

Sommer-Olympiade 2012 – na, und?


Es ist schon merkwürdig – finde ich – dass man im Juni während der Fußball-EM 2012 in Deutschland ganz allgemein ein Interesse zeigte, das immens war. Und durch Auto-Beflaggungen, Fan-Meilen vor Großbild-Leinwänden und vielen anderen typischen Erscheinungen auffiel. Und das nur, weil eine deutsche Mannschaft (mit insgesamt etwa 20 Aktiven) mit Ambitionen auf den EM-Titel an diesem Wettbewerb teilnahm. Der sich dann doch nicht verwirklichte.

Nun begannen am 27.Juli in London die Olympischen Sommerspiele 2012, an der rund 10 500 Spitzensportler aus 204 Ländern teilnehmen, darunter etwa 400 aus Deutschland (mit vielen Hoffnungen auf Medaillen). Und man sieht weder ein Fähnchen an einem Auto, noch weiß ich etwas von einer Großbild-Leinwand irgendwo im Lande oder einer Fan-Meile – das Ereignis findet offenbar am heimischen Bildschirm und in den Medien statt. Liegt es etwa an der Tatsache, dass keine deutsche Fußballmannschaft teilnimmt?

Wie dem auch sei: mein Interesse an dieser Sommer-Olympiade 2012 ist ungleich größer als es an der Fußball-EM 2012 war, von der ich kein einziges Spiel in voller Länge sah, sofern es am späten Abend stattfand. Die Leistung einiger hochbezahlter Akteure auf dem Spielfeld mag für ballbegeisterte Fans sehenswert sein, die sportliche Bedeutung einer Olympiade mit ihren vielen spannenden Wettbewerben schätze ich dagegen sehr viel höher ein. Und finde jede Leistung – und natürlich jeden Sieg - eines Sportlers gleich welcher Nation anerkennenswert. Wenn demgegenüber in der Berichterstattung die jeweilige Beteiligung und das Abschneiden deutscher Teilnehmer herausgestellt wird, halte ich das angesichts der oben beschriebenen und auf den Fußball begrenzten öffentlichen Demonstration zumindest für merkwürdig und völlig einseitig. Und die Enttäuschung über nicht erfüllte Erwartungen deutscher Teilnehmer für recht vordergründig. Warum zeigt man seine Anteilnahme dann am olympischen Sport und den deutschen Teilnehmern nicht ebenso öffentlich, wie beim bezahlten Fußball?

Aber unabhängig davon ist ja schon die Eröffnungsveranstaltung einer Olympiade ein begeisterndes Weltereignis, von dem ich mich lediglich frage, welche Steigerungen es in den jeweiligen Ausrichtungsorten in Programm und Ablauf noch geben kann? Jeder dieser Orte versucht, den vorhergegangenen in Pomp und Feierlichkeit zu überbieten. Und bisher ist das ja wohl auch gelungen. Wie lange aber noch – und dann?

Und die Wettbewerbe selbst? Jeder einzelne Vorlauf und natürlich jede Entscheidung ist sehenswert, spannend und dramatisch. Und ich setze das so allgemein erst einmal in meinen Blog, schon weil die Berichte in den Medien beginnen, ein so schillerndes Bild von dieser Olympiade und seinen Teilnehmern zu zeichnen, dass ich mir den ersten Eindruck so lange wie möglich erhalten und festhalten will.

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