Freitag, 13. Juli 2012

Biomethananlage: Dr. Zeh: „Mehr Zeit für eine ausführliche Debatte und eine neue Standortprüfung“

Nach Auftakt-Beratungen in den Stadtratsausschüssen: 
Nordhausen (psv) Nach ersten Beratungen in den Stadtratsausschüssen zum Bau einer Biomethan-GmbH sagte Nordhausens Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh, dass sich „eine neue Sicht auf Zeitabläufe ergeben hat. Auch die Frage des Standorts werden wir von Grund auf neu besprechen. Die Fraktionen des Stadtrats  haben sich prinzipiell positiv zum diesem Vorhaben geäußert. Das ist die Grundvoraussetzung, um jetzt intensiv u.a. die Standortfrage zu diskutieren, auch im Kontakt mit Bürgern. Das ist im Interesse aller Beteiligten. Die ersten Debatten dazu laufen sehr vielversprechend“, so Dr. Zeh weiter.

Die Diskussionen dieser Woche hätten zu neuen Erkenntnissen und Bewertungen geführt, die letztlich in eine überarbeitete Beschlussvorlage für den kommenden Stadtrat gemündet hätten: „Es ist das Ziel, eine entsprechende Anlage zur Erzeugung von Biomethan zu errichten. Allerdings wollen wir uns auf dem Weg dorthin mehr Zeit nehmen, wie es solch einem  anspruchsvollen und wichtigen Vorhaben gemäß ist.“ Die Energieversorgung Nordhausen (EVN) soll laut dem neuen Beschlussvorschlag einen Standort wählen, der alle genehmigungsrelevanten Bedingungen erfüllt. In der Beschlussvorlage ist darüber hinaus festgehalten, dass der Stadtrat während des gesamten Prozesses eng an die Projektentwicklung angekoppelt ist. „Die Entwicklung des Projektes soll darüber von einer Steuerungsgruppe begleitet werden, der neben Vertretern der EVN, der Stadtwerke-Holding und der Stadtverwaltung auch ehrenamtliche Beigeordnete und Stadträte angehören und berufene Bürger aus den Ausschüssen. Eine kontinuierliche Kommunikation während des Diskussionsprozesses ist ebenso selbstverständlich“, sagte Dr. Zeh.

Dass in Nordhausen eine Biomethananlege gebaut werden soll, sei aus mehreren Gründen zu begrüßen, so Dr. Zeh:  „Zum ersten ist es ein Gebot der Vernunft, dass nach der Entscheidung Deutschlands, aus der Atomenergieerzeugung auszusteigen, diese Energie nun aus regenerativen Quellen zu erzeugen. Kohle, Öl oder andere fossile Energieträger sind dabei wegen Ihrer Begrenztheit und wegen ihrer negativen CO2-Bilanz auf Dauer untaugliche Alternativen. Hinzu kommt, dass Biomethan-Gas immer zur Verfügung steht, auch wenn Windräder stehen oder die Sonne nicht scheint. Das gibt die nötige Versorgungssicherheit und auch einen Teil Unabhängigkeit von Gas aus anderen Ländern. Zum zweiten würde die Errichtung der Biomethananlage durch unsere EVN regionale Wirtschaftskreisläufe stärken. So werden es einheimische Landwirte sein, die ihre Produkte absetzen können, und aufgrund der langjährigen Erfahrungen auf diesem Gebiet besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass es Firmen und damit Fachkräfte der Region sind, die diese Anlage bauen, betreiben und warten werden. Zum dritten ist es mit der EVN ein kommunales Unternehmen, das damit seine wirtschaftliche  Stabilität stärkt und am technologischen Fortschritt teilhat. Und nicht zuletzt: Es gibt die gemeinsame Verpflichtung der Staaten der Europäischen Union zu 20 Prozent weniger Treibhausgasen, zu einem 20%- Anteil erneuerbarer Energien und zu einer 20% höheren Energie-Effizienz. Dazu könnten wir in Nordhausen mit der Biomethan-Anlage unseren Beitrag leisten -  wozu wir uns auch im Klimaschutz-Konzept bekannt haben. Alle Verpflichtungen und Bekenntnisse zum Klimaschutz nützen nichts, wenn sie nicht konkret werden.“

Grundlegend für den Erfolg des Projektes, so Zeh weiter, sei bei der Standortfrage, dass die Belange der Anwohner gründlich abgewogen werden. „Das kann ein schwieriger Spagat werden, zumal auf der anderen Seite eine solche Anlage natürlich wirtschaftlich errichtet und betrieben werden muss. Ich bin zuversichtlich, dass uns dies gelingen kann, und, dass wir mit diesem Vorhaben zeigen, dass die Stadt ein guter und moderner Investitionsstandort ist.“

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