Freitag, 20. Juli 2012

Park Hohenrode bietet naturnahe Eindrücke und Möglichkeiten


(Fast) alle reden klagend vom Wetter und eigentlich gibt es doch keinen Grund (meine ich). Obwohl ich doch gerade gestern vom Regen überrascht und völlig durchnässt wurde, als ich den Park Hohenrode besuchen wollte.

Woran ich gestern gehindert wurde, holte ich heute nach. Und trug mich dabei mit der Absicht, den Mangel an Bänken zu beklagen, die das Flanieren durch und das Verweilen im Park etwas beschwerlich werden lassen. Zwar gibt es am oberen Zugang – nahe des Warttürmchens – gleich ein ganzes Ensemble, bestehend aus drei Bänken – von dem es im Zusammmenhang mit dem jüngsten Parkfest hieß, es sei von Unbekannt errichtet, bzw. vervollständigt worden. Es müssen allerdings – wenn es denn so ist – nach Inaugenscheinnahme mehrere und vor allem sachkundige Leute oder besser noch Handwerker gewesen sein, die sich da engagierten, denn Laien dürften schwerlich derart sachverständig gewirkt haben. Wer immer es gewesen ist, er verdient allen Dank.

Wer also von dort den Park betritt, muss von diesem Bankensemble aus auf weitere gesittete Sitzmöglichkeiten verzichten. Obwohl es ja unterwegs in Richtung Pavillion noch das Fragment einer Bank (dessen Betonsockel) gibt. Und diesen Rest einer Bank wollte ich nun im Bild festhalten und Besserung reklamieren, damit man auch noch unterwegs pausieren kann.

Doch siehe da: was seit Jahren nur an eine einstmalige Bank erinnerte, ist plötzlich wieder zu einer solchen geworden. Und man muss nicht Fachmann sein, um zu der Annahme zu kommen, dass diese Komplettierung die gleiche Handschrift trägt wie das Dreier-Ensemble weiter oben. Wenn dem wirklich so ist, scheint es also Leute zu geben, die sich für einen guten Zweck engagieren und in höchst anerkennungswertem Sinne anonym bleiben wollen. (Was ich ja sonst bei zunehmender Tendenz zur Anonymität lediglich für Mangel an Zivilcourage halte.)

Natürlich nahm ich diese (erneuerte) Möglichkeit des Verweilens in Anspruch. Zwar sieht man dabei unmittelbar vor sich wieder nur Fragmente – diesmal allerdings Überbleibsel eines früheren Gemäuers, aber immerhin gemildert durch das geradezu üppige Wachstum aller naturhaften Erscheinungen in diesem Park:  Wiesen, Sträuchern und Bäumen in ihrer ganzen Vielfalt. Und sogar der Riesenbärenklau versucht noch hie und da, sich zu behaupten. Das Wetter zeigt also gerade hier seine guten Seiten. Und vieles, was im Winter und zeitigem Frühjahr teils nüchtern, kahl und/oder gar verwahrlost und verwildert scheint, zeigt sich angesichts dieses alles verbrämenden Wachstums mit einem Charme, der beeindruckt., der wohl tut und anregt.

Zum Beispiel zum Festhalten im Bild. Dieser Park bietet naturverbundenen Fotografen geradezu unendlich viele Motive von Bäumen – gerade bis skurril ge- und verwachsenen – von solchen mit Wucherungen und ebensolchen mit Hohlräumen Und, und und. Manche sieht man inzwischen ja auch in Ausstellungen und sonst auf Bildern. Der Anregung zu solchem Tun bedarf es deshalb eigentlich nicht. Jedenfalls aber ist es erfreulich, dass man nun eine weitere Möglichkeit hat, im Park zu verweilen und seinen Gedanken nachzuhängen. Meine ursprüngliche Absicht der Klage wandelt sich damit also in unvermitteltes Lob an Unbekannt. Und vielleicht kommt nach und nach doch noch die eine und andere Bank dazu!?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen