Mittwoch, 18. Juli 2012

Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh besuchte Jenaer Amtskollegen


Nordhausen (psv mit eigener Erweiterung) Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh besuchte kürzlich seinen Amtskollegen Dr. Albrecht Schröter in Jena. Bereits bei diesem Arbeitsbesuch und der im Vorfeld am Mittwoch stattfindenden Hauptversammlung der Kommunalen Energie Beteiligungsgesellschaft Thüringen Aktiengesellschaft (KEBT AG) sagte der Nordhäuser Oberbürgermeister, dass sie beim geplanten Verkauf der E.ON Thüringer Energie AG eine „Thüringer Lösung“ favorisieren favorisieren würden.
Neben Fragen um die Zukunft der Thüringer Energie sprachen Zeh und Schröter auch über Möglichkeiten einer weiteren Zusammenarbeit in der Metropolregion Mitteldeutschland sowie beider Städte untereinander. „Jena und Nordhausen wollen die schon jetzt bestehenden Kontakte ausbauen“, fügte Schröter zum Inhalt der Gespräche hinzu.
Zeh und Schröter kennen sich bereits aus den Tagen der friedlichen Revolution, beide waren im Demokratischen Aufbruch aktiv und haben über die Jahre hinweg immer den Kontakt gepflegt. Das wurde auch anlässlich der Überleitungsveranstaltung von der scheidenden OB Barbara Rinke zu ihrem Nachfolger Dr. Klaus Zeh am 01. Juli im Audimax deutlich, über die nnz am 02. Juli berichtete.
Darin hob Dr. Schröter zunächst in fast persönlich anmutenden Art die Verdienste Barbara Rinkes während ihrer achtzehnjährigen Amtszeit als Nordhäuser Oberbürgermeisterin hervor, um dann Dr. Zeh als ihrem Nachfolger zu dem Erbe zu gratulieren, das er übernimmt und von dem Dr. Schröter sicher ist, dass es in ebenso gute, wie kreative Hände kommt.
Was der Jenaer Oberbürgermeister in jener Veranstaltung zu den Verdiensten Barbara Rinkes sagte, könnte immerhin dazu beigetragen haben, dass die SPD-Fraktion des Nordhäuser Stadtrates den Antrag stellte, der „Alt-Oberbürgermeisterin“ die Würde einer „Ehren-Oberbürgermeisterin zu verleihen. Dass es dazu in der gestrigen Stadtratsitzung nicht kam, lag nach einem Bericht der nnz an der CDU-Fraktion, die noch einmal Zeit für eine eingehende Diskussion darüber benötigt.Dazu heißt es dort wörtlich (Auszug): „Das, was wie der Gewinn von Zeit aussieht, ist de facto die beginnende Demontage der vorherigen Oberbürgermeisterin. Warum noch einmal diskutieren, warum nicht sofort ein Bekenntnisder Stadträte dafür oder eine Ablehnung.“ (Ende des Auszugs)
Ob dem so ist, wird sich alsbald zeigen. Richtig ist jedenfalls, dass sich Barbara Rinke große Verdienste um Nordhausen erworben hat, was kaum jemand ernstlich bezweifeln wird.
Dass dies auch meine persönliche Einschätzung ist, muss ich hier nicht ausdrücklich versichern. Insoweit stimme ich den Ausführungen des Jenaer OB vorbehaltlos zu. Und finde mich auch bestätigt durch die Einschätzung einer renommierten Journalistin aus dem Jahre 2008, in der es u.a. zum Beginn der OB-Zeit Barbara Rinkes heißt (Auszug): „Barbara Rinke ist in Nordhausen geboren. Als sie 1994 ihr Amt antrat, war es ihre erste Aufgabe, vor der eigenen Haustür zu kehren. Als Oberbürgermeisterin ist sie qua Amt Vorsitzende des Aufsichtsrates der städtischen Unternehmen. Als sie sich einen Überblick über die Bilanzen verschaffte, musste sie feststellen, dass hier über Jahre nicht in die städtische, sondern in die eigene Tasche gewirtschaftet worden war . . .“(Ende des Auszugs). Und sie zeigte sich konsequent, denn (weiterer Auszug), „nachdem sich trotz Barbara Rinkes Vorwarnung seitens der Verantwortlichen nichts regte, suchte sie zunächst Rückendeckung bei der Landesregierung und schaltete dann rechtliche Instanzen ein. Der Ehemann ihrer ehemaligen Klassenkameradin musste für drei Jahre ins Gefängnis. Aber ihr war damals sofort bewusst, dass sie nicht wirklich die Wahl hatte, denn >Krumme Sachen mache ich einfach nicht mit. Wenn man einmal irgendwo die Augen zumacht, dann ist man dauerhaft erpressbar<“ (Ende des Auszugs).
Das war quasi der Einstieg Barbara Rinkes in ihr Amt als Oberbürgermeisterin. Im weiteren, sehr ausführlichen Text begleitet die Journalistin ihr Wirken bis 2008. Sowohl als Kommunalpolitikerin, als auch in ihrem kirchlichem Engagement. Und ist voll des Lobes. Ich verzichte allerdings auf weitere Auszüge aus Besorgnis urheberrechtlicher Art. Für mich ist auch nach eigener Erkenntnis völlig klar, dass sich Barbara Rinke große Verdienste um Nordhausen (aber auch um die evangelische Kirche) erwarb. Ob die ausreichend sind, um ihr die Würde einer Ehren-Oberbürgermeisterin zu verleihen, hat der Stadtrat zu entscheiden. Und ich bin zuversichtlich, dass er die richtige Entscheidung treffen wird.
Zum Bild: Dr. Albrecht Schröter, Oberbürgermeister von Jena, empfängt seinen Amtskollegen aus Nordhausen (Foto: Barbara Glasser, Jena)

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