Donnerstag, 19. Juli 2012

CDU- Sommerfest im Konsolidierungstrend


Die jüngste OB- und Landratswahl in Nordhausen liegt Wochen zurück und während beim gestrigen Sommerfest der CDU Dr. Klaus Zeh als nunmehriger Oberbürgermeister erkennen ließ, dass er die Eingewöhnungsphase erfolgreich hinter sich gebracht hat, lehnte sich Joachim Claus als aus dem Amt geschiedener Landrat sichtlich entspannt.in seinem Stuhl zurück. Und fiel dadurch unter den Teilnehmern dieses Festes nicht (mehr) weiter auf.

Veranstaltungsort dieses zweiten Sommerfestes der CDU in dieser Art war diesmal die Traditionsbrennerei der Nordbrand GmbH, die damit einen stimmungsvollen Rahmen des Geschehens bildete. Nach dem bereitstehenden Tischen und Stühlen zu urteilen, hatte man mit weniger Teilnehmern gerechnet, als dann tatsächlich kamen. Und die hoben das Fest auf ein gesellschaftlich bemerkenswertes Niveau. Stefan Nüßle als Ortschef der Partei und dessen Geschäftsführer begrüßte die Gäste, zu denen zunächst der Bundestagsabgeordnete Manfred Grund gehörte, aber natürlich auch Oberbürgermeister Dr. Claus Zeh, der per Fahrrad gekommen war. (Man kennt seine Gewohnheit) Dass sein besonderer Willkommensgruß dem ehemaligen Thüringer Ministerpräsidenten Dieter Althaus galt, der nach seinem Ausscheiden aus der Landespolitik im Jahr 2010 erstmals wieder in Nordhausen in Erscheinung trat, wurde mit Beifall bedacht.

 Der Vollständigkeit halber sei bemerkt, dass sowohl Dr. Klaus Zeh als auch Dieter Althaus und Joachim Claus mit ihren Frauen gekommen waren, was einem „kommoden“ Verlauf zugute kam Demgegenüber hätte Nüßle sicher neben einigen anderen auch gern die Nachfolgerin Dr. Klaus Zeh's für den Nordhäuser Wahlkreis, MdL Evelin Groß, und die Nordhäuser Staatssekretärin Inge Klaan – schon aus Gründen der Eingewöhnung - unter den Gästen begrüßt.

Dass Stefan Nüßle mit seiner Begrüßung Dieter Althaus um ein Grußwort bat, war erwartet worden. Und Althaus zögerte nicht. Seine aufschlussreichen Ausführungen gingen allerdings weit über ein Grußwort hinaus. Zwar an die Teilnehmer des Sommerfestes gerichtet, hätten sie inhaltlich allerdings besser in ein gesellschaftspolitisches Forum gehört. Obwohl inzwischen Lobbyst in der Wirtschaft – Althaus ist seit 2010 Vizepräsident des österreichisch-kanadischen Autozulieferers Magna – sprach er doch zunächst mehr politische Vorgänge im Euro-Raum an mit ihren bedrohlichen Auswirkungen auf die Wirtschaft. Um sich dann dem mangelnden Engagement der Bürger gerade in Ostdeutschland zuzuwenden. Am Beispiel der OB-Wahl in Halle, bei der sich im entscheidenden Wahlgang nur 28 Prozent der wahlberechtigten Bürger beteiligt hatten, erinnerte er an die erste freie Wahl zur Volkskammer der DDR nach der Wende im März 1990. Zu der die wahlberechtigten Bürger in Massen strömten. Durch zwei hauptsächliche Aspekte motiviert – der Wiedervereinigung und der Einführung der D-Mark – wurde eine solche Wahlbeteiligung (es waren über 90 Prozent) nie wieder erreicht.

Die Ausführungen des früheren Thüringer Ministerpräsidenten kamen einem Appell zu größerer Anteilnahme am politischen Geschehen gleich, das in dieser Runde eigentlich mehr rhetorische Bedeutung hatte, konnte man doch eigentlich davon ausgehen, dass die Zuhörer – neben CDU-Mitgliedern vor allem Vertreter aus der Wirtschaft – aus eigenem Interesse und Bestreben stetes politisches Engagement zeigen. Möglich auch, dass Althaus damit eigene politische Ambitionen im Gespräch halten wollte. Er schloss mit allen guten Wünschen an Dr. Zeh, der ja nach seiner Überzeugung mit seinen geradezu umfassenden politischen Erfahrungen und Verbindungen das Amt des Oberbürgermeisters übernimmt.

Nach den sehr flüssig vorgetragenen Ausführungen des Dieter Althaus nahm OB Dr. Klaus Zeh selbst das Mikrofon in die Hand und ließ in seiner Ansprache erkennen, dass er sich seit Übernahme des Amtes systematisch einarbeitet und genau mit den von Althaus angesprochenen Erfahrungen das Amt führen werde. Zu dem vor allem die Akzeptanz des Stadtrates gehöre, den er absolut ernst nimmt. Wobei er als Beispiel einer gedeihlichen Zusammenarbeit auf den Verlauf der tags zuvor stattgefundenen Stadtratsitzung hinwies, in der u.a. mit dem Thema Biomethan ein beachtlicher Fortschritt mit dem Beschluss erreicht worden sei, zunächst eine Gesellschaft zu gründen, die das Projekt weiter behandeln und voran bringen soll.

Mit der Ansprache des OB ließ man es dann auch bewenden. Stefan Nüßle eröffnete den ungezwungenen und unterhaltsamen Teil des Festes, zu dem die musikalischen Vorträge des Sängers und Schauspielers Friedrich Rau für aufgelockerte Stimmung sorgten. Während sich das genüßliche Angebot dieses Sommerfestes mehr deftig darstellte. Jedenfalls dürften die Teilnehmer mit dem Verlauf insgesamt zufrieden gewesen sein.

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