Solidarität und Stärkung der Christen in Israel und Palästina
Am
kommenden Samstag (14. Januar 2017) beginnt das 17. Internationale
Bischofstreffen zur Unterstützung der Christen im Heiligen Land.
Vertreter von zwölf Bischofskonferenzen
aus europäischen und nordamerikanischen Ländern sowie aus Südafrika
werden bis zum 19. Januar 2017 in Bethlehem, Jerusalem, Tel Aviv und
weiteren Orten zusammenkommen. Die Lage in den palästinensischen
Gebieten, deren Besetzung durch die israelische Armee
sich in diesem Jahr zum 50. Mal jährt, wird im Zentrum der Beratungen
stehen. Als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz nimmt an dem
Treffen der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax,
Bischof Dr. Stephan Ackermann (Trier), teil.
Auf
dem Programm stehen Gespräche mit dem Apostolischen Administrator des
Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista
Pizzaballa ofm, und weiteren
Vertretern der katholischen Ortskirchen. Außerdem begegnen die Bischöfe
israelischen und palästinensischen Politikern, internationalen
Diplomaten sowie Repräsentanten lokaler und internationaler katholischer
Hilfswerke, die in Israel und Palästina tätig sind.
Auftakt
des Treffens am Wochenende sind Pastoralbesuche in verschiedenen
Pfarrgemeinden in der Gegend von Bethlehem. Dabei steht das Gebet mit
den einheimischen Christen
im Mittelpunkt. Bei Begegnungen mit christlichen und muslimischen
Studierenden und Lehrenden der katholischen Universität Bethlehem
erhalten die Bischöfe Eindrücke vom gemeinsamen Studieren, aber auch von
den Restriktionen eines Lebens zwischen den Checkpoints.
Eine ökumenische Begegnung mit Vertretern der vor Ort arbeitenden
Kirchen endet in einem Abendgebet, das anlässlich der weltweiten
Gebetswoche für die Einheit der Christen stattfindet.
Bei
Zusammenkünften mit Vertretern der Zivilgesellschaften in Israel und
Palästina werden unter anderem in Hebron und Ost-Jerusalem aktuelle
Probleme beleuchtet. Einerseits
werden die zum Teil gravierenden Beschneidungen und Einschränkungen des
täglichen Lebens für die am jeweiligen Ort lebenden Palästinenser
verdeutlicht. Andererseits wird der Zusammenhang dieser Entwicklungen
mit den israelischen Siedlungsaktivitäten sowie
die Relevanz der dadurch geschaffenen Fakten („facts on the ground“)
für die Zukunft eines sicheren und demokratischen israelischen Staates
erläutert. Bei den Begegnungen und Besuchen soll geprüft werden, wie
beide Seiten Hindernisse auf dem Weg zu einem gerechten
Frieden ausräumen können.
Das
Internationale Bischofstreffen verfolgt seit 17 Jahren das Ziel,
Christen und Kirchen im Heiligen Land zu stärken und zu ermutigen. Durch
die mit dem Treffen bezeugte
internationale Solidarität sollen diese als gerechtigkeits- und
friedensdienliche gesellschaftliche Größe stärker wahrnehmbar werden.
Papst
Franziskus hat in seiner Weihnachtsansprache „Urbi et orbi“ seinen
Friedenswunsch für alle Menschen im Heiligen Land bekräftigt: „Friede
den Frauen und Männern
des geschätzten Heiligen Landes, das von Gott erwählt und geliebt ist.“
Er wünschte Israelis und Palästinensern, dass sie „den Mut und die
Entschlossenheit haben“ mögen, „eine neue Seite der Geschichte zu
schreiben, in der Hass und Vergeltung den Platz räumen
gegenüber dem Willen, gemeinsam eine Zukunft gegenseitigen
Verständnisses und Einklanges zu schaffen“. Die Bezeugung und Stärkung
dieses Willens durch die lokalen Kirchen sollen als spezifisch
christlicher Beitrag zum Gemeinwohl in Israel und Palästina durch
das Bischofstreffen unterstrichen und gefördert werden.
An der Konferenz werden neben Bischof Dr. Stephan Ackermann folgende Bischöfe teilnehmen:
Bischof
em. Pierre Bürcher (Rejkjavik, Island); Bischof Oscar Cantú (Las
Cruces, USA); Bischof Michel Dubost (Évry, Frankreich); Erzbischof
Riccardo Fontana
(Arezzo–Cortona–Sansepolcro, Italien); Bischof Lionel Gendron (Saint-Jean–Longueuil, Kanada);
Bischof Dr. Felix Gmür (Basel, Schweiz);
Weihbischof William Kenney (Birmingham, Großbritannien); Bischof Declan Lang (Clifton, Großbritannien);
Bischof
William Nolan (Galloway, Schottland) und Erzbischof Joan Vives (Urgell,
Spanien) sowie Weihbischof Nicholas Hudson (Kommission der
Bischofskonferenzen
der Europäischen Union ComECE). Darüber hinaus werden Repräsentanten
der Bischofskonferenzen von Irland und von Südafrika sowie des Rats der
Europäischen Bischofskonferenzen CCEE vertreten sein.
Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz am 09. Januar 2017
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