► Arbeitslosigkeit
zu Jahresbeginn auf niedrigstem Januarwert
► Landkreis Nordhausen
erstmals mit weniger als 4 000 Arbeitslosen
zu Jahresbeginn
► Weniger
Arbeitslosmeldungen als im Vorjahr
Erwartungsgemäß
startete in Nordthüringen das Jahr mit einem Anstieg der
Arbeitslosigkeit. Überraschend kommt dieser Zuwachs jedoch nicht,
denn alljährlich steigt die Zahl der Arbeitslosen zum Jahresende
nach dem Auslaufen befristeter Verträge und mit Einzug des Winters.
Der saisonale Anstieg der Arbeitslosenzahlen fiel dabei moderater als
in den letzten Jahren aus. Im
Vorjahresvergleich sank die Zahl der Arbeitslosen deutlich.
Die Arbeitslosigkeit sei auf den niedrigsten Januarwert seit 1990 gefallen, berichtet Agenturchef Karsten Froböse anlässlich eines Pressegespräches in der Firma WARESA BAU GmbH: „Wir haben über zwölf Prozent Arbeitslose weniger als letztes Jahr. Noch nie habe man in einem Monat Januar so wenig Menschen ohne Arbeit gehabt. „Die Beschäftigungsverhältnisse sind stabiler geworden. Unternehmen haben weniger entlassen. Das wirkt entlastend und spiegelt sich im Jahresvergleich wieder“, so Froböse. 10.838 Männer und Frauen waren Ende Januar auf Jobsuche. Vor fünf Jahren lag die Arbeitslosigkeit noch bei 16.000 Menschen. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, betrug 7,8 Prozent.
Nordhausen
mit weniger als 4 000 Arbeitslosen im Januar
Um
über 13 Prozent sank die Arbeitslosigkeit zum Vorjahr im Landkreis
Nordhausen. 3.574 Männer und Frauen sind derzeit ohne Arbeit.
Gegenüber Dezember stieg die Zahl der Erwerbslosen um 10,4 Prozent
zum Dezember. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 8,2 Prozent.
Vor einem Jahr lag sie noch bei 9,3 Prozent.
Landkreis
Eichsfeld mit saisonalem Anstieg
Im
Landkreis Eichsfeld ging die Zahl der Arbeitslosen um 12,5 Prozent
zum Vorjahr zurück. Gegenüber Dezember verzeichnete der Landkreis
einen Anstieg um 16,4 Prozent. Für Karsten Froböse nichts
Ungewöhnliches. Die Beschäftigung in Außenberufen spiele eine
große Rolle. „Über 10 Prozent der Menschen sind im Eichsfeld
allein im Baugewerbe tätig, weitaus mehr als das im
Bundesdurchschnitt der Fall ist.“ Auswirkungen habe dies vor allem
auf die saisonale Arbeitslosigkeit bei den Männern. Aktuell liegt
die Arbeitslosenquote bei 5,5 Prozent.
Kyffhäuserkreis
auf Ruhrgebietsniveau
Gegenüber
dem Vorjahr sank die Arbeitslosigkeit im Kyffhäuserkreis um 11,4
Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt bei 10,6 Prozent. Vor zwei
Jahren wurde ein vergleichbares Ergebnis nur im Sommer erzielt. Die
Region bewegt sich damit auf dem Niveau des Ruhrgebietes. Im
Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis
um 12,8 Prozent an.
Jugendarbeitslosigkeit
auf niedrigem Niveau
Knapp
680 arbeitslose Jugendliche waren zu Beginn des Jahres bei der
Arbeitsagentur und den drei Jobcentern gemeldet. Das waren fast 16
Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Zahl der ausländischen
Jugendlichen hat zum Vorjahr erwartungsgemäß zugenommen. Aktuell
sind rund 130 junge Leute ausländischer Herkunft arbeitslos.
Deutsche
Jugendliche profitieren auch weiterhin von der positiven
Arbeitsmarklage. „Wir
konnten die Jugendarbeitslosigkeit weiter senken und jungen Leuten
gute Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten“, sagt Karsten Froböse.
Rund 260 Arbeitslose unter 25 Jahren betreut die Agentur für Arbeit,
420 sind in der Betreuung der Jobcenter. Die Arbeitslosenquote für
Jugendliche liegt aktuell bei 7,0 Prozent.
Weniger Arbeitslosmeldungen als 2016
Weniger
Menschen als zuvor haben sich nach dem Erhalt einer Kündigung
arbeitslos melden müssen. Um über 17
Prozent sei die
Zahl der Arbeitslosmeldungen nach einer Beschäftigung auf dem ersten
Arbeitsmarkt in den letzten vier Wochen zum Vorjahr gesunken, so
Karsten Froböse. Vor allem im Baugewerbe habe die Zahl der
Entlassungen im Januar, trotz eisiger Temperaturen, um über 22
Prozent abgenommen. Das sei für den Start ins Jahr von großem
Vorteil, denn im Thüringenvergleich habe das Baugewerbe in
Nordthüringen den höchsten Beschäftigungsanteil. Rund 1.600
Arbeitslose aus der Baubranche gibt es derzeit bei der Arbeitsagentur
und den Jobcentern. Vor vier Jahren waren es noch fast 40 Prozent
mehr.
Mit
dem Frühjahr wachse die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen.
Erfreulicherweise ziehe bereits schon jetzt die Nachfrage nach
Fachkräften aus dem Baugewerbe wieder an. Menschen mit beruflichen
Defiziten werde man durch Qualifizierung unterstützen, um so eine
Arbeitsaufnahme voranzubringen. Das habe sich bewährt und sei, beim
Blick auf die demografische Entwicklung, umso bedeutender. Jeder
vierte Arbeitnehmer auf dem Bau ist älter als 55 Jahre. Für
Unternehmen nimmt das Thema Ausbildung an Bedeutung weiter zu, wenn
es um den Ersatz ausscheidender Mitarbeiter geht. Mitunter könnten
Jugendliche, die auf den ersten Blick nicht passend erscheinen,
später eine gute Fachkraft abgeben. Die Arbeitsagentur verweist in
dem Zusammenhang auf die Unterstützung in Form „Assistierter
Ausbildung“. Betriebe
und Jugendliche werden bei der Ausbildung durch erfahrene
Bildungseinrichtungen vor Ort und während der gesamten
Ausbildungszeit begleitet.
Mitteilung der Agentur für Arbeit Nordhausen am 31.01.2017
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen